Hypoport mit deutlichem Umsatz- und Ertragsrückgang

Inhaltsverzeichnis

Nach einigen guten Jahren ist die Baukonjunktur in Deutschland im vergangenen Jahr massiv eingebrochen. Laut aktuellen Zahlen des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie wurden im Zeitraum Januar bis November 2023 ganze 28,7% weniger Baugenehmigungen für Wohngebäude erteilt als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die schwache Baukonjunktur hat auch negative Auswirkungen auf die Immobilienfinanzierung in Deutschland, wie die gestern veröffentlichten vorläufigen Zahlen des Lübecker Finanzierungsdienstleisters Hypoport SE zeigen. Im Geschäftsjahr 2023 ist sowohl der Umsatz als der Ertrag des Unternehmens deutlich eingebrochen.

Bevor ich jedoch die aktuellen vorläufigen Geschäftszahlen der Hypoport SE erläutere, möchte ich Ihnen das Unternehmen aus dem hohen Norden kurz vorstellen.

Hypoport im Kurzporträt

Die in Lübeck ansässige Hypoport SE ist die Muttergesellschaft der Hypoport-Gruppe. Mit ihren über 2.000 Mitarbeitern ist die Hypoport-Gruppe ein Netzwerk von Technologie­unternehmen für die Kredit- & Immobilien- sowie Versicherungswirtschaft.

Die Hypoport-Gruppe ist in drei operativen Segmenten tätig: Real Estate & Mortgage Platforms (deutsch: Immobilien- und Hypotheken-Plattformen), Insurance Platforms (Versicherungs-Plattformen) und Financing Platforms (Finanzierungs-Plattformen).

Deutlicher Umsatz- und Ertragsrückgang in 2023

Das Marktvolumen der privaten Immobilienfinanzierung ist in Deutschland im vergangenen Jahr um 40% gesunkenen. Dieser Nachfrageeinbruch spiegelt sich auch in den vorläufigen Geschäftszahlen der Hypoport SE für 2023 wider.

Danach sank der Umsatz der Hypoport-Gruppe im vergangenen Jahr insgesamt um 21% auf 360 Mio. Euro. Besonders stark war der Umsatzeinbruch in den Segmenten Financing Platforms (-34%) und Real Estate & Mortgage Platforms (-24%). Lediglich im Segment Insurance Platforms konnte der Umsatz um 8% gesteigert werden.

Auch bei den Erträgen lag Hypoport im vergangenen Jahr deutlich unter den Vorjahres­werten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank 2023 um 11% auf 51,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) sank sogar um 46% auf nur noch 13,3 Mio. Euro.

Auf den massiven Einbruch des Gesamtmarktvolumens im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung hat Hypoport bereits im vergangenen Jahr mit einer Reihe von Maßnahmen reagiert. So konnte die Kostenbasis um rund 35 Mio. Euro jährlich reduziert werden. Darüber hinaus wurden Investitionen in Innovationsprojekte fortgeführt und Preisanpassungen bei diversen Produkten und Services umgesetzt.

Licht am Horizont

Was das Geschäftsjahr 2024 angeht, ist Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender der Hypoport SE, durchaus zuversichtlich: „Das im 4. Quartal sinkende langfristige Zinsniveau führte in Kombination mit gesunkenen Immobilienpreisen zu zunehmend positiverer Sicht vieler Verbraucher und Experten auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt.“

Für das laufende Jahr wird ein prozentual zweistelliger Umsatzanstieg auf mindestens 400 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von 10 bis 20 Mio. Euro erwartet. Trotz der schwachen vorläufigen Zahlen hat sich der Kurs der Hypoport-Aktie in den vergangenen Monaten durchaus positiv entwickelt.

So konnte er seit Jahresbeginn um mehr um rund 24% zulegen. Von den alten Höchstständen um 600 Euro ist die Aktie mit einem derzeitigen Kursniveau von knapp 209 Euro aber noch meilenweit entfernt.