Hypoport-Aktie: Rally in 2023 – aber mit Risiken

Sind Immobilien eine Alternative zu anderen sicheren Geldanlagen? Auch hier ist aufgrund steigender Preise eine genaue Prüfung für Anleger Pflicht! – © keem1201 – Pixabay.com
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Die Aktie des SDAX-Unternehmens Hypoport gehörte in den vergangenen Monaten zu den volatilsten Papieren in Deutschland. Der Finanzdienstleister im Immobilienbereich ist nach einem jahrelangen Höhenflug in 2022 beispiellos abgestürzt – die Kombination aus Inflation, stark gestiegenen Kreditzinsen für Immobilien und hohen Energiekosten haben die Nachfrage einbrechen lassen.

So hat Hypoport nach einem noch ordentlichen ersten Halbjahr 2022 schwache Kennzahlen für Q3 und Q4 präsentieren müssen. Seit Oktober hat sich das Geschäft laut Hypoport aber auf niedrigem Niveau stabilisiert. Viele Anleger haben die stark gefallenen Kurse in den letzten Monaten und Wochen für einen günstigen Einstieg genutzt – doch ist eine echte Trendwende bisher nur in der Theorie erkennbar.

Hypoport-Aktie mit Achterbahnfahrt in den letzten Quartalen

Von 600 Euro je Anteilsschein auf 80 Euro in gut zwölf Monaten – das ist die verheerende Bilanz der Hypoport-Aktie zwischen September 2021 und September 2022. Bei etwa 86 Prozent Kursverlust in einem Jahr scheint so ziemlich jede schlechte Nachricht und jedes Szenario eingepreist zu sein.

Und so konnte sich das Papier seit Ende September vergangenen Jahres auch wieder deutlich erholen. Bis heute ging es von 80 Euro wieder rauf auf 140 Euro. Alleine im jungen Börsenjahr 2023 ist der Titel um gut 40 Prozent geklettert. Trader, die im letzten Quartal 2022 eingestiegen sind, haben bereits ein sehr gutes Geschäft gemacht. Für langfristig investierte Anleger sieht es hingegen oft noch düster aus.

Hypoport mit desaströser Entwicklung im zweiten Halbjahr

Auf das Gesamtjahr 2022 gesehen hat Hypoport mit 95 Milliarden Euro ein um sieben Prozent verringertes Transaktionsvolumen verzeichnet. Wie dramatisch der Einbruch in der zweiten Jahreshälfte war, belegen die Zahlen zum Schlussquartal: Hier liegt das Volumen nur noch bei zwölf Milliarden Euro – 45 Prozent weniger als die ebenfalls schon geringen 20 Milliarden Euro aus Q3.

Doch Hypoport blickt vergleichsweise optimistisch auf das aktuelle Jahr 2023: Laut Aussage der Konzernspitze konnte der Abwärtstrend gestoppt werden – seit Oktober laufen die Geschäfte stabil. Zudem plant das SDAX-Unternehmen in 2023 Kosteneinsparungen zwischen 35 und 40 Millionen Euro und rechnet damit, dass sich der Markt mit Immobilienfinanzierungen in der zweiten Hälfte von 2023 oder spätestens in 2024 wieder normalisieren wird.

Hypoport-Aktie bietet Anlegern Chancen – aber mit spekulativem Charakter

Alleine das Erreichen der Talsohle und verhaltender Optimismus der Konzernspitze haben erneut Schnäppchenjäger auf den Plan gebracht. Sobald sich die Nachfrage im Immobiliensektor stabilisiert und Hypoport wieder wächst, dürfte die Aktie erheblich klettern können. Den Zeitpunkt kennt jedoch niemand.

Die Hypoport-Aktie bleibt trotz der jüngsten Rally ein Titel mit großem Aufholpotenzial in 2023 – besonders für mittel- und langfristig orientierte Anleger ist das Papier aber vergleichsweise spekulativ und mit schwer kalkulierbaren Risiken verbunden.