Hugo Boss-Aktie: Absturz nach Ausblick
Die Hugo Boss-Aktie ist nach der Präsentation der endgültigen Zahlen in den Keller gerauscht und hat nach Öffnung der Börsen heute fast 19 Prozent verloren (Stand: 07. März 2024, ca. 10 Uhr). Damit notiert das Papier bei rund 51,50 Euro und so niedrig wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr.
Der Grund für den Absturz der Hugo Boss-Aktie ist der sehr vorsichtige Ausblick auf 2024 und darüber hinaus. Vor allem das Einkassieren der mittelfristigen Umsatzziele hat für Ernüchterung gesorgt. Trotz des Einbruchs sollten Anleger jedoch nicht vergessen, dass der Modekonzern weiterhin auf Wachstumskurs ist und vor allem in Sachen Profitabilität optimistisch bleibt.
Hugo Boss mit starken Zahlen – aber das Wachstum schwächt sich ab
Mit rund 4,2 Milliarden Euro hat Hugo Boss in 2023 währungsbereinigt 18 Prozent mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr. Das EBIT landete bei 410 Millionen Euro und damit 22 Prozent über dem Ergebnis aus 2022. Die EBIT-Marge kletterte auf 9,8 Prozent.
Für das laufende Jahr ist Hugo Boss jedoch etwas weniger optimistisch und rechnet mit einem geringeren Umsatzwachstum aufgrund des Konsumklimas und der geopolitischen Spannungen. Für 2024 plant der Konzern 3 bis 6 Prozent mehr Umsatz auf 4,30 bis 4,45 Milliarden Euro. Das EBIT soll zwischen 5 und 15 Prozent steigen und bei 430 bis 475 Millionen Euro landen.
Mit dem Ausblick hat Hugo Boss auch die mittelfristigen Ziele bis 2025 kassiert. Zumindest wird das Umsatzziel von 5 Milliarden Euro nach neuer Planung wohl nicht in 2025, sondern „leicht verzögert“ erreicht werden. Das EBIT-Marge-Ziel für 2025 von mindestens 12 Prozent bleibt jedoch bestehen.
Hugo Boss-Aktie: Chancen trotz Einbruch
Die Verzögerung bei den lange bekannten Umsatzzielen bis 2025 sorgt heute für ein kleines Erdbeben bei der Hugo Boss-Aktie. Das Unternehmen muss sich eingestehen, dass die Wachstumsplanung beim Umsatz aufgrund der Konsumlage nicht eingehalten werden kann. Anders sieht es jedoch bei der Entwicklung der Profitabilität aus.
In 2024 soll die EBIT-Marge auf 10,0 bis 10,7 Prozent und im kommenden Jahr auf mindestens 12 Prozent steigen. Im Hinblick darauf – und auch, da Hugo Boss weiterhin umsatzseitig wachsen dürfte – kann der heutige Kurseinbruch vielleicht auch als Chance für Anleger wahrgenommen werden. An den Profitabilitäts-Zielen wird sich der Konzern jedoch messen lassen müssen.
Jetzt gilt es für Hugo Boss zunächst wieder das Vertrauen in die Zielsetzungen zu stärken. Die Analysten sind bisher noch optimistisch gestimmt, erst vor wenigen Tagen hat die Deutsche Bank das Kursziel bei der Hugo Boss-Aktie bei 79 Euro bestätigt.
Quelle: https://aktienscreener.com