Hornbach Aktie – es gibt immer was zu tun

Inhaltsverzeichnis

Sie lieben die Hornbach Werbung? Ich auch. Sie mögen die Hornbach Aktie? Ich ebenfalls. Zu Recht, viele Anleger haben die Anteilsscheine des Heimwerkermarktes (WKN der Hornbach Holding: 608340) zu ihrem – auch langfristigen – Projekt gemacht. Wie sind die weiteren Aussichten?

Ohrwürmer auf allen Kanälen

Zweifellos – es ist schon mehr als nur gut, was die Hornbach Marketing Menschen gemeinsam mit der Agentur namens Heimat seit kurz nach der Jahrtausendwende da fabriziert haben. Werbespots auf allen Kanälen, die im Kopf kleben wie Pattex. Slogans, die längst – ähnlich wie das legendäre „Geiz ist geil“ – Alltagssprache sind.

Schließlich der erfrischende Südkurven-Schlachtruf „Jippie ja ja, jippie jippie ja“, der jedem Public Viewing alle Ehre machen würde. Sogar Frauen kommen emotional unbelastet aus einem der Märkte, weil sie so gut wie nie die blöden Sprüche überheblicher Dübel-Verkäufer-Machos gehört haben. Ja, Hornbach hat‘s durchaus drauf. Und die Hornbach Aktie ebenfalls.

Spürbares Wachstum im Geschäftsjahr 2021/22

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende Februar 2022) wuchsen die Umsatzerlöse um 7,7 Prozent auf nahezu 5,9 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) stieg, um Sondereffekte bereinigt, um rund 11 Prozent auf 364 Millionen Euro. Somit wuchsen die Umsatzerlöse einen Tick stärker als die vom Vorstand seinerzeit prognostizierten 7 Prozent.

Die Hornbach Holding betreibt zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 167 Märkte in 9 europäischen Ländern. Mit momentan 98 Baumärkten ist Deutschland der größte und wichtigste Markt. Nebenbei bemerkt: In Russland und in der Ukraine gibt es keine Hornbach Standorte. Überdies hat die Holding einen noch vergleichsweise kleinen Baustoffhandel, vertreten an 34 Standorten in Deutschland und 2 im benachbarten Frankreich. „Klein“ deshalb, weil die Erlöse daraus nur 6 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen.

Schönes Zuhause als Gegenentwurf zu Corona

Trotz des bzw. der Lockdowns – Heimwerkermärkte zählen zu den Coronaprofiteuren. Da viele Menschen auf Geselligkeit und soziales Miteinander verzichten mussten und teils – wenn auch freiwillig – dies noch heute tun, wollen sie zum Ausgleich ein Wohlfühl-Ambiente daheim, ein gemütliches und auch mit allem Schnickschnack ausgestattetes Zuhause.

Die große Stunde der Heimwerkermärkte, gibt es doch dort alles für Terrasse und Garten, jedes mögliche und unmögliche Handwerkszeug und vieles mehr, was sogar zahlreiche Männer nicht kennen. Die Anteilsscheine der Hornbach Holding konnten davon erheblich profitieren.

Hornbach Aktie: jetzt gute Kaufgelegenheit?

Vor wenigen Wochen, exakt: am 2. Februar 2022, markierte die Hornbach Aktie mit 140,10 Euro ihren historischen Höchststand. In der Folge verlor die Aktie vorübergehend rund 20 Prozent und notiert derzeit bei rund 114 Euro. Investoren nahmen offenbar Gewinne mit, weil Holding Vorstandschef Erich Harsch von Belastungen wie Inflation, instabilen Lieferketten und Engpässen in der Logistik sprach. Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr erhalten Investoren voraussichtlich am 17. Mai bei Vorlage der endgültigen Zahlen.

In den vergangenen drei Jahren hat die Hornbach Aktie kumuliert rund 150 Prozent zugelegt. Da scheint eine Verschnaufpause ganz sinnvoll, bevor der Kurs wieder gen Norden strebt. Für das Geschäftsjahr 20/22 haben sich die Analysten auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 9,2 geeinigt. Im darauffolgenden Geschäftsjahr soll das KGV rund 9 betragen.

Für risikoscheue Anleger drängt sich der Einstieg momentan nicht auf. Sie warten auf die Prognose des Vorstands Mitte Mai. Risikobewusste Anleger hingegen legen sich jetzt einige Stücke ins Depot – auch in der Gewissheit, dass die Sehnsucht nach einem muckeligen Heim und die damit verbundenen Heimwerker Aktivitäten so schnell nicht enden werden.