Henkel – negative Trendwende schockt die Aktionäre
- Kehrtwende bei den Erwartungen lässt den Kurs abstürzen
- Die erfolgsverwöhnten Zeiten der Vergangenheit sind vorbei
- Dabei geht es dem Konzern weiterhin grundsätzlich gut
- Telefonkonferenz mit den Geschäftsergebnissen für 2018
- Dividendenerhöhung, um die Aktionäre zu beruhigen
- Aktuelle Meinung der Aktien-Analysten
- Der kurzfristige Ausblick
- Resümee
Die Henkel Aktie hat im anlaufenden Jahr 2019 deutlich schwächer als der Dax 30 performt. Mit einem Minus seit Jahresbeginn von rund 10 % liegt sie deutlich hinter dem Leitindex (plus 6 %) zurück. So einen großen Unterschied konnte man lange nicht zwischen Henkel und Dax 30 beobachten. Die Frage nach dem „Warum“ kann man so beantworten:
Kehrtwende bei den Erwartungen lässt den Kurs abstürzen
Die Nachricht vom 21. Januar, dass nun erstmals seit 10 Jahren die operative Marge bei Henkel sinken werde, schockierte die erfolgsverwöhnten Aktionäre. Ein sofortiger Kurssturz von 97 auf 86 Euro war die Folge. In den folgenden Tagen ging es weiter bis auf 83 Euro abwärts. Erst hier scheint, ein Boden gefunden worden zu sein.
Die erfolgsverwöhnten Zeiten der Vergangenheit sind vorbei
Über viele Jahre hinweg zeigte Henkel kontinuierlich steigende Ergebnisse. Ein Grund, warum der Kurs von rund 18 Euro im Jahr 2009 bis auf über 130 Euro in 2017 gesteigert werden konnte. Nun realisieren die Investoren, dass diese Ära stetig steigender Margen und Gewinne zunächst ein Ende gefunden hat.
Dabei geht es dem Konzern weiterhin grundsätzlich gut
Diese Zeiten des ungebremsten Wachstums sind erst einmal vorbei. Dabei bleibt aber festzuhalten, dass der Konzern weit entfernt von einer Krise ist. Es wird weiterhin gutes Geld verdient, die Aufstellung auf den unterschiedlichen Märkten ist nach wie vor erfolgversprechend.
Telefonkonferenz mit den Geschäftsergebnissen für 2018
Nach der Gewinnwarnung, der größten in der jüngeren Geschichte des Konzerns, werden die Analysten und Aktionäre bei der Präsentation der Ergebnisse für das vergangene Jahr genau hinschauen und nach neuen Abweichungen suchen. Realistisch ist, dass die Ankündigungen von vor ca. 3 Wochen weitgehend bestätigt werden. Die Zeitspanne ist für weitere, merkliche Veränderungen zu kurz.
Dividendenerhöhung, um die Aktionäre zu beruhigen
Trotz der schlechten Nachrichten wird zum 9. Mal in Folge eine erhöhte Dividende erwartet. Der Vorstand kündigte zudem an, den Zielkorridor für die Dividendenausschüttungsquote ab 2019 von 25 – 35 % auf 30 – 40 % des Gewinns zu erhöhen.
Dies wird von Analysten als Beruhigungsversuch für die Aktionäre gesehen. Realistisch kann daher auch für die kommenden Jahre von einer jährlich steigenden Dividendenzahlung pro Aktie ausgegangen werden.
Aktuelle Meinung der Aktien-Analysten
Analysten sehen Henkel unterschiedlich. So gab es im laufenden Jahr Kaufempfehlungen mit Kurszielen von über 100 Euro und gleichzeitig Verkaufsempfehlungen mit Zielen von unter 80 Euro. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt dabei aktuell bei ca. 95 Euro und damit nur rund 10 % über dem aktuellen Kurs.
Der kurzfristige Ausblick
Kurzfristig können Investoren kaum mit Kurssprüngen rechnen.
300 Mio. Euro werden nach Aussagen des Vorstands für eine Trendwende zusätzlich ausgegeben. Dabei sollen vor allem Drogeriemarken gestärkt werden. Kritiker merken an, dass die Sparwut der vergangen Jahre bei Henkel übertrieben wurde. Dies werde nun durch das neue Investitionspaket korrigiert. Bis diese Maßnahmen allerdings wirken können, dürfte es einige Zeit dauern.
Resümee
Aktionäre müssen sich augenscheinlich zunächst umgewöhnen, die Zeiten stetigen Wachstums sind vorbei. Dabei bleibt der Konsumgüterhersteller grundsätzlich gesund und solide aufgestellt. Für langfristig und konservativ orientierte Anleger weiterhin ein solides Engagement.