Henkel: Nach schwachem Gewinn zum Jahresauftakt Trendwende in Sicht
Die Henkel Aktie hat in den letzten drei Jahren nicht überzeugen können. Innerhalb der letzten 12 Monate verlor sie rund 8 %, auch den letzten 36 Monaten konnte in der Summe kein Kursgewinn verbucht werden. Dagegen liegt sie im 5- und insbesondere im 10-Jahresvergleich mit einem Plus von 47% bzw. sogar 340% deutlich vorne.
Bericht zum zweiten Quartal wird am 16.08. veröffentlicht
Die Umsatzzahlen zum ersten Quartal 2018 waren zwar besser als im Vergleichszeitraum aus 2017, der Gewinn pro Aktie allerdings fast 25 % tiefer als von den Analysten erwartet. Folgerichtig fiel die Aktie auf den tiefsten Stand seit Juni 2016.
Der Grund für den schwächer als auch vom Konzern selber erwarteten Start ins neue Jahr waren Lieferschwierigkeiten in nordamerikanischen Konsumgütergeschäften. Der Gesamtjahresausblick wurde allerdings vom Vorstand bestätigt.
Nun wird auch für den Halbjahresbericht 2018 von Henkel wieder mit deutlich besseren Gewinnzahlen im gerechnet.
Der Umsatz wird wieder stabil bei knapp über 5 Mrd. Euro erwartet, das Ergebnis pro Aktie mit rund 1,60 Euro aber deutlich höher als im vergangenen Quartal.
Der Henkel Konzern wächst weltweit auch durch Zukäufe
Strategisch will Henkel nicht nur organisch sondern auch durch Übernahmen wachsen. So wurde im Mai die Übernahme eines führenden Handelsmarken-Herstellers für Wasch- und Reinigungsmittel in Nordamerika und zuletzt im Juli der Erwerb eines Baumaterialienherstellers in Chile verkündet. In den letzten Jahren hat Henkel im Durchschnitt jedes Quartal eine Akquisition durchgeführt.
Henkel Familie hält weiterhin die Aktienmehrheit
Von den rund 260 Mio. Stammaktien hält die Henkel Familie mit knapp 158,5 Mio. rund 61 % aller Aktien. Damit wird die Geschäftspolitik traditionell durch einen sehr starken Großaktionär geprägt. So manifestiert sich ein langfristiges Interesse am Unternehmen und der Geschäftsentwicklung. Für langfristig orientierte Anleger ein wichtiges Argument.
Im Dax 30 werden allerdings Vorzugsaktien notiert, ohne Stimmrecht, dafür mit einem kleinen Dividendenvorteil von 0,02 Euro pro Aktie.
Ergebnisse seit 2015 mit Rekordumsätzen und -dividenden
Während die Umsätze von Henkel in den letzten Jahren jeweils kontinuierlich stiegen konnte der Gewinn pro Aktie nach dem Rekordjahr 2015 nicht mehr mithalten. Analysten warten noch immer auf eine echte Trendwende.
Aktuelle Meinung der Aktien-Analysten
Analysten sind bisher bei Henkel noch nicht überzeugt. So stellt die deutliche Mehrheit im Juli die Aktie nur auf „halten“. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt dabei rund 8 % über dem aktuellen Kurs.
Trotzdem wird auch in den kommenden Jahren mit weiter steigenden Ergebnissen und Dividenden gerechnet.
Der kurzfristige Ausblick
Die Ursache für die Gewinnschwäche im ersten Quartal scheint behoben zu sein.
Das internationale Geschäft von Henkel liegt zunächst nicht im Focus der aktuellen Zolldiskussion. Von dieser Seite sind somit keine kursbelastenden Signale zu erwarten. Gleichwohl ist auf Ausschläge beim Euro/Dollar Kurs zu achten, die auf Grund der zahlreichen internationalen Aktivitäten die Geschäftsergebnisse in beide Richtungen beeinflussen können.
Resümee
Der Weg zu den Höchstständen aus dem Jahr 2017 mit 130 Euro ist weit. Das Geschäft von Henkel ist durch Kontinuität geprägt. Sollten die neuen Zahlen das schwache erste Quartal ausgleichen und damit vergessen machen, kann der Kurs rasch seine Verluste ausgleichen.
Für langfristige Investoren bleibt die Aktie ein Kauf.