Henkel mit Kurskorrektur nach Rekordbilanz?

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Es gibt Branchen, für die ist es relativ egal, wie es um die weltwirtschaftliche Lage bestellt ist: Ihre Produkte werden immer gebraucht und immer gekauft. Haushaltswaren zum Beispiel.

Und so war auch das konjunkturell teils eher durchwachsene Jahr 2016 für Konsumgüterhersteller wie Henkel gut zu verkraften. Mehr noch als das: Der Dax-Konzern durfte sich über ein Rekordergebnis freuen, an dem nun auch die Anleger teilhaben sollen im Rahmen der höchsten Dividende, die in der Geschichte des Unternehmens je ausgezahlt wurde.

1,62 Euro und somit satte 10 Prozent mehr als im Vorjahr sollen Besitzer je Vorzugsaktie erhalten, die Dividende je Stammaktie wurde auf 1,60 Euro angehoben.

Bestwert beim Umsatz

Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro – auch das ist ein neuer Bestwert in der Geschichte von Henkel. Der Konzern zählt zahlreiche bekannte Marken zu seinem Portfolio, darunter Persil, Pril oder Perwoll im Bereich Waschmittel, Schwarzkopf, Fa oder Schauma im Bereich Kosmetik sowie Pritt, Pattex und weitere im Bereich Klebstoff.

Neben Haushaltswaren bietet Henkel auch Klebstoffe für den industriellen Gebrauch an. Diese kommen beispielsweise bei der Herstellung von Autos oder Medizinprodukten zum Einsatz. Auf diesem Wege profitiert Henkel letztlich doch davon, wenn es auch konjunkturell gesehen insgesamt gut läuft.

Ausgezahlt haben sich für den Konzern außerdem die jüngsten Übernahmeaktivitäten: Gleich fünf Wettbewerber hat Henkel sich einverleibt und ist damit zur Nummer zwei der Waschmittelhersteller am US-Markt aufgestiegen. Synergieeffekte und Kosteneinsparungen haben das gute Jahresergebnis zusätzlich unterstützt.

Stabiles organisches Wachstum

Aus eigener Kraft schaffte Henkel ein Wachstum von 3,1 Prozent, wobei der Bereich Wasch- und Reinigungsmittel am stärksten zulegen konnte, während sich die Kosmetiksparte schwächer entwickelte. Im laufenden Jahr peilt das Unternehmen erneut ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent an.

Der bereinigte operative Gewinn stieg um 8,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, unterm Strich stand ein Plus von 2,1 Milliarden Euro – das sind 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Henkel Aktie: Kurskorrektur voraus?

Anleger reagierten trotz der Rekordergebnisse zunächst zurückhaltend, viele hatten auf einen stärkeren Ausblick gehofft. Beobachter machten zudem Gewinnmitnahmen für den Kursknick nach der Bilanzpräsentation verantwortlich, immerhin hat die Henkel Aktie seit Anfang Dezember kräftig zugelegt.

Auf Jahressicht verzeichnet das Papier ein Plus von fast 30 Prozent, zuletzt kostete die Vorzugsaktie gut 120 Euro. Analysten warnten zuletzt jedoch vor einer Kurskorrektur: Nicht wenige rechnen mit einem leichten Rückgang auf etwa 110 Euro.

Doch es gibt auch optimistische Stimmen: So sprachen gleich mehrere Experten Anfang März Kaufempfehlungen für die Henkel Aktie aus, die Kursziele liegen dabei zwischen 133 und 136 Euro.