HelloFresh-Aktie: Mehr Gewinn trotz schwacher Nachfrage

HelloFresh-Aktie: Mehr Gewinn trotz schwacher Nachfrage
Daria Nipot | stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis

Nachdem der Kochboxversender HelloFresh im Juli vorläufige Quartalszahlen präsentiert hat, hat das Unternehmen aus dem MDAX nun die endgültigen Zahlen vorgelegt. Wie sich zuvor bereits angedeutet hat, kämpft HelloFresh mit einer konjunkturbedingt schwachen Nachfrage. Unterm Strich blieb dennoch ein leicht höherer Gewinn.

Die HelloFresh-Aktie tendiert trotz einiger Schwankungen seit mehreren Monaten eher seitwärts – auch die jüngsten Quartalszahlen haben kein Kursbeben ausgelöst, wenngleich das Papier auf Tagesbasis immerhin fast 4 Prozent verloren hat (Stand: 10. August, ca. 10.30 Uhr). Fest steht jedoch: Die Kurse aus der Corona-Boom-Phase in 2020 und vor allem 2021 werden auf absehbare Zeit wohl nicht mehr erreichbar sein.

HelloFresh mit weniger Bestellungen und weniger Umsatz – aber mit mehr Gewinn

Bei den Quartalszahlen von HelloFresh wird die (auch) konjunkturbedingt schwächelnde Nachfrage deutlich: Im den Monaten April bis Juni hatte der Konzern 30 Millionen Bestellungen verzeichnet – 7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Anzahl der aktiven Kunden sowie der Umsatz gingen zurück. In Q2 hat HelloFresh mit rund 1,92 Milliarden Euro etwa 2 Prozent weniger erlöst als in Q2 von 2022.

Gewinnseitig sah es jedoch deutlich besser aus. Das im MDAX gelistete Unternehmen hat trotz der Umsatzrückgänge auch dank Kostensenkungen mehr verdient als im Vorjahresquartal. Das EBITDA kletterte um fast ein Drittel auf 192 Millionen Euro, die Marge betrug nach 7,5 Prozent im Vorjahresquartal nun 10 Prozent. Unterm Strich blieb HelloFresh ein Gewinn von 66,5 Millionen Euro und damit minimal mehr als in 2022. Für das Gesamtjahr hält der Konzern an seiner Prognose fest und möchte ein bereinigtes EBITDA in der Spanne von 470 bis 540 Millionen Euro erreichen.

HelloFresh-Aktie: Die Lockdown-Zeiten sind vorbei

Während der Corona-Pandemie gehörte der Kochboxversender HelloFresh zu den größten Gewinnern. In der Stay-at-home-Phase war die Nachfrage nach den HelloFresh-Produkten und -Dienstleistungen bedeutend höher als heute. Anleger sollten nicht den Fehler machen und auf die Höchststände von 2020 und 2021 blicken – Kurse von mehr als 70, 80 oder gar 90 Euro scheinen mittelfristig schlicht unrealistisch zu sein.

Kurzfristig sieht es bei der HelloFresh-Aktie schon etwas anders aus. Seit Jahresbeginn hat das Papier unterm Strich um mehr als 10 Prozent zugelegt und die wachsende Ready-To-Eat-Sparte lässt hoffen. In den nächsten Quartalen wird es für das Unternehmen jedoch zunächst darauf ankommen, umsatzseitig zuzulegen. Eine robuste Nachfrage ist dafür eine notwendige Voraussetzung.

HelloFresh-Aktie, 3 Jahre – Quelle: https://aktienscreener.com/