Heidelberg Materials-Aktie: Neue Prognose aber wenig Euphorie

Heidelberg Materials-Aktie: Neue Prognose aber wenig Euphorie
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Die Heidelberg Materials-Aktie hatte trotz der angehobenen Gewinn-Prognose im Zuge der vorläufigen Q3-Zahlen zunächst deutlich nachgegeben, konnte das Kursminus in den letzten Wochen jedoch wieder kompensieren – mit mehr als 30 Prozent kann sich das Kursplus seit Jahresbeginn weiterhin sehen lassen (Stand: 27. November, ca. 16 Uhr).

Für Anleger hatte Heidelberg Materials Ende Oktober eigentlich eine sehr positive Nachricht im Gepäck: Zum 2. Mal hat der Baustoffkonzern im laufenden Jahr seine Ergebnisprognose angehoben. Doch das hat an der Börse keine Jubelstürme ausgelöst. Denn zum einen hat das Papier bereits sehr gut performt, zum anderen kommen in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen auf Heidelberg Materials zu.

Heidelberg Materials mit neuer Prognose und ordentlichen Zahlen

Im 3. Quartal hat Heidelberg Materials zwar mit 5,6 Milliarden Euro rund 4 Prozent weniger Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum, auf Sicht von 9 Monaten steht jedoch mit knapp 16,1 Milliarden Euro ein leichtes Umsatzplus im Vergleich zu 2022 in den Büchern.

Zudem konnte der Baustoffkonzern vor allem gewinnseitig überzeugen: Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen lag mit 1,08 Milliarden Euro fast 24 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Nach 9 Monaten beträgt das Plus mit rund 2,27 Milliarden Euro sogar gut 27 Prozent.

Das Ergebnis übertraf auch die Erwartungen im Vorfeld, sodass Heidelberg Materials die Prognose für das Gesamtjahr angehoben hat. Beim Umsatz wird weiterhin ein moderates Wachstum erwartet, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen soll zwischen 2,85 und 3,0 Milliarden Euro landen (vorher: 2,7 bis 2,9 Milliarden Euro).

Heidelberg Materials-Aktie: Es läuft rund – aber mit Fragezeichen

Nach der Prognoseanhebung und den überzeugenden Q3-Zahlen hat das Papier von Heidelberg Materials zunächst kräftig verloren, was auf den ersten Blick nicht besonders logisch erscheint. Und dabei ist die Krise der heimischen Baubranche eher nicht das größte Problem für den Baustoffkonzern, denn Heidelberg Materials ist international ausgerichtet.

Vielmehr ist die Heidelberg Materials-Aktie in den letzten 12 Monaten so stark gelaufen, dass die Fallhöhe und damit auch die Erwartungen nicht gerade niedrig sind. Außerdem haben viele Anleger und Analysten im Hinterkopf, dass der Zement-Konzern in den kommenden Jahren sehr große Summen in die Hand nehmen muss, um die Transformation zu „saubereren“ Baustoffen mit geringerem CO2-Ausstoß zu schaffen.

Trotzdem bietet das Papier auch weitere Chancen: Heidelberg Materials möchte Vorreiter in der Baustoffbranche, also erheblich „grüner“ werden. Bei erfolgreichem Transformationsprozess wäre das Potenzial groß. Außerdem: Bis es soweit ist, zeigt das aktuelle Jahr 2023, dass das Unternehmen auch in einem herausfordernden Umfeld bestehen und sogar profitabler werden kann.

Quelle: https://aktienscreener.com/