Hawesko profitiert vom Jahresendgeschäft
Kurz vor dem Weihnachtsfest möchte ich Ihnen einen weiteren börsennotierten Mittelständler präsentieren, der besonders stark von den Umsätzen rund um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel profitiert.
Die Rede ist von der Hamburger Weinhandelsgruppe Hawesko Holding. Dabei ist Hawesko ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der Wörter Hanseatisches Wein- und Sekt-Kontor zusammensetzt.
Bevor ich Ihnen die kürzlich veröffentlichten Zahlen für das 3. Quartal 2023 der Hamburger Weinhandelsgesellschaft präsentiere, möchte ich Ihnen die Hawesko Holding kurz vorstellen.
Die Hawesko Holding im Kurzporträt
Hawesko wurde 1964 gegründet und hat seinen Sitz in Hamburg. Laut eigenen Angaben ist die Hawesko Holding mit ihren Tochtergesellschaften eine führende Handels- und Vertriebsgesellschaft für Weine, Champagner und Spirituosen in Deutschland und dem übrigen Europa.
Die Hawesko Holding beschäftigt in den Segmenten Retail (mit den Einzelhandelsketten Jacques’ und Wein & Co.), B2B (mit den Wein-Großhandlungen Wein Wolf, Abayan und Grand Cru Select) und E-Commerce (insbesondere mit den Internetportalen HAWESKO, Vinos und WirWinzer) rund 1.300 Mitarbeiter.
Die Aktien der Hawesko Holding SE sind an der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg und im Prime Standard Segment der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Hawesko ist eine Tochtergesellschaft der ebenfalls in Hamburg ansässigen Tocos Beteiligung GmbH.
Rückläufige Zahlen
Im 3. Quartal 2023 erzielte Hawesko einen Umsatz von 143 Mio. Euro. Das waren gut 3% weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres, wo der Umsatz noch bei 148 Mio. Euro lag. Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes EBIT) konnte in diesem Zeitraum durch konsequente Kostenreduzierungen auf dem Vorjahresniveau von 5,3 Mio. Euro gehalten werden.
Als Begründung für den Umsatzrückgang nennt Hawesko eine belastete Konsumlaune, die durch die Inflation und die dadurch entstandene Rezession in Deutschland entstanden ist. Die daraus resultierende Kaufzurückhaltung im Onlinehandel konnte durch leichtes Wachstum im Retail-Segment und eine positive Entwicklung in der Gastronomie (B2B-Segment) nicht kompensiert werden.
Für den Zeitraum Januar bis September 2023 liegt der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres von etwa 460 Mio. Euro. Das operative Ergebnis für den Neunmonatszeitraum beläuft sich auf 18,6 Mio. Euro. Das sind 9,7% weniger als im Vorjahr.
Der Vorstand der Hawesko Holding rechnet für das 4. Quartal 2023 aufgrund der weiterhin gedämpften Verbraucherstimmung mit einer Geschäftsentwicklung auf Vorjahresniveau, statt wie ursprünglich erwartet, mit einer Erholung.
Insgesamt prognostiziert der Vorstand für 2023 einen Umsatzrückgang von bis zu 3% und ein operatives Ergebnis (EBIT) in einer Spanne von 32 bis 35 Mio. Euro. Die ursprüngliche EBIT-Prognose hatte noch bei 37 Mio. Euro gelegen.
Diese rückläufige Entwicklung spiegelt sich auch im Kurs der Hawesko-Aktien wider. Dieser hat seit Jahresbeginn rund 23% an Wert verloren. Für mich ist die Hawesko-Aktie kein Kauf-Kandidat, da der deutsche Mittelstand aktuell deutlich aussichtsreichere Papiere zu bieten hat. Meine Favoriten finden Sie in meinem Börsendienst „Schöneichs Hidden Champions“.