Grenke-Aktie: Was kommt nach der Jahresauftaktrally 2023?
Der Finanzdienstleister und Leasingspezialist Grenke aus Baden-Baden hat wieder einmal turbulente Monate hinter sich. Betrachtet mach nur die Performance der Grenke-Aktie in 2023, steht eine außergewöhnliche Rally zum Jahresauftakt auf der Kurstafel – ein Plus von mehr als 40 Prozent in gut fünf Wochen ist beeindruckend.
Doch die Grenke-Aktie hat nach dem Tiefpunkt Ende 2022 auch einiges aufzuholen. Nach Problemen durch die Corona-Pandemie, den Short-Selling Vorwürfen aus 2020 und 2021 sowie den zuletzt stark gestiegenen Kosten brauchte das Unternehmen dringend gute Nachrichten. Das starke Neuleasing-Geschäft in 2022 kam da genau zum richtigen Zeitpunkt. Wie kann es in den kommenden Quartalen weitergehen für die Grenke-Aktie?
Grenke vermeldet starkes Neuleasing-Geschäft für 2022
Anfang Januar konnte Grenke die ersten Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vermelden. Für das Gesamtjahr wurde das Neuleasing-Geschäft auf etwa 2,3 Milliarden Euro taxiert – ein Plus von 39 Prozent im Vergleich zu 2021. Die eigene Prognose – erst im Herbst 2022 angehoben – wurde damit sogar am oberen Ende erreicht.
Die Zahlen lagen über den Erwartungen der Analysten und so nutzten viele Anleger das Momentum für einen Einstieg bei Grenke und sorgten so für einen starken Jahresauftakt bei der Grenke-Aktie. Mit fast 29 Euro notiert das SDAX-Papier derzeit so hoch wie seit fast einem Jahr nicht mehr.
Grenke-Aktie hat noch mehr Potenzial – aber es sind noch nicht alle Probleme gelöst
Ein starkes Wachstum im Neugeschäft, eine Rally zum Jahresauftakt 2023 und in der Regel optimistisch gestimmte Analysten: Auf den ersten Blick scheint die Aktie des Finanzdienstleisters bereit zu sein für eine Fortsetzung der Rally der letzten Wochen.
Doch Grenke ist weiterhin belastet durch höhere Kosten und steigende Zinsen, die man nicht in so kurzer Zeit an die Kunden weitergeben kann. Insgesamt leidet derzeit die Profitabilität des Unternehmens. Zudem ist das Neuleasing-Geschäft zwar stark gewachsen im Vergleich zu 2021, lag jedoch weiterhin deutlich unter den 2,8 Milliarden Euro von 2019 aus der Zeit vor der Corona-Pandemie.
Für die Grenke-Aktie kann es mittel- und langfristig wieder deutlich nach oben gehen. Eine Voraussetzungen dafür ist, das das Unternehmen die Kosten stärker an die Kunden weitergeben und die Profitabilität steigern kann. Auch das Erreichen mittelfristiger Ziele wie ein Neugeschäft in 2023 über 3,4 Milliarden Euro ist wichtig für den Leasingspezialisten. Anleger sollten zunächst den Geschäftsbericht 2022 am 16. März im Auge behalten – hier sind weitere Impulse denkbar.