Finanzdienstleister Grenke bleibt auf Wachstumskurs

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Die Berichtssaison, in der die Unternehmen ihre Zahlen für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2023 melden, hat noch nicht richtig begonnen. Dennoch legen in diesen Tagen bereits einige wenige Unternehmen erste Eckdaten vor. Dazu zählt auch der in Baden-Baden beheimatete Finanzdienstleister Grenke AG.

Wie bereits in den Vorjahren hat Grenke schon in den ersten Tagen des neuen Jahres einige Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2023 sowie für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Bevor ich Ihnen jedoch das Zahlenwerk der Grenke AG näher erläutere, möchte ich Ihnen den Finanzdienstleister aus dem Badischen kurz vorstellen.

Finanzierungsspezialist mit Banklizenz

Das Vorläuferunternehmen der Grenke AG wurde 1978 von Wolfgang Grenke als Einzelunternehmen gegründet. In den ersten Jahren hat sich Grenke auf das Leasing bzw. die Finanzierung von IT-Produkten wie PCs, Notebooks, Bildschirme, Software oder Telekommunikations- und Kopiertechnik spezialisiert.

1997 wurde das Unternehmen in die Grenkeleasing AG umgewandelt, die Anfang 2000 an die Börse ging. In 2005 erweiterte die Grenkeleasing AG ihre Geschäftstätigkeiten und stieg in das Factoring-Geschäft ein.

Vier Jahre später übernahm die Grenkeleasing AG die Hamburger Privatbank Hesse Newman & Co., die wenig später zur Grenke Bank umbenannt wurde. Durch die Übernahme der Privatbank erhielt Grenke eine Banklizenz, mit der der badische Finanzierer auch Bankdienstleistungen anbieten konnte.

Anfang 2016 firmierte die Grenkeleasing AG in Grenke AG um. Diese Umbenennung war eine logische Konsequenz aus der stetigen Erweiterung der Geschäftstätigkeiten: Aus dem ursprünglichen IT-Leasingunternehmen war ein breit aufgestellter Finanzdienstleister geworden. Die Grenke-Gruppe ist heute mit rund 2.100 Mitarbeitern in mehr als 30 Ländern weltweit vertreten.

Die neuesten Geschäftszahlen

Im Gesamtjahr 2023 erzielte Grenke ein Leasing-Neugeschäftsvolumen von 2,6 Mrd. Euro. Dies bedeutete ein Plus von 12,3% gegenüber dem Vorjahr. Damit lag das Unternehmen am unteren Ende des für 2023 prognostizierten Prognosekorridors von 2,6 bis 2,8 Mrd. Euro.

Auch die Profitabilität (DB2-Marge) lag im abgeschlossenen Geschäftsjahr mit 16,5% deutlich über dem Vorjahr, wo die DB2-Marge noch bei 16,1% gelegen hatte. Hauptursachen für die Margensteigerung sind die sich weiterhin stabilisierende Zinslandschaft und die daraus resultierenden Aufholeffekte bei der Weitergabe gestiegener Refinanzierungskosten.

Neben dem Kerngeschäft IT-Leasinggüter gewinnt die von Grenke vorangetriebene Finanzierung von Green Economy Objekten wie etwa E-Bikes, Solaranlagen oder Wallboxen an Bedeutung. So machte dieses Segment 2023 rund 8% des Leasingneugeschäfts aus. 2022 waren es noch 6% gewesen.

Der zweite starke Wachstumstreiber bei Grenke ist der Ausbau des Händlernetzwerks. So stieg die Anzahl der Handelspartner im Geschäftsjahr 2023 auf 36.200, was einen Anstieg von 8,4% im Vergleich zum Vorjahr bedeutete.

Der Kundenstamm der Grenke AG wuchs in 2023 weiter auf knapp 670.000, was ein leichtes Plus von 0,75% bedeutete. Das Direktgeschäft hatte einen stabilen Anteil von glatt 17% am Leasingneugeschäft insgesamt (2022: 18%).

Auch die Grenke-Bank bleibt eine wichtige Säule der Refinanzierung des Unternehmens. Per 31. Dezember 2023 betrug das Einlagengeschäft 1,62 Mrd. Euro, was einen Anstieg von 40,5% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Erfreulich ist, dass die Nachfrage nach Leasing zur Finanzierung von Investitionen und zur Optimierung der Liquidität weiterhin wächst. So lag die Anzahl der Leasinganfragen im Gesamtjahr 2023 mit rund 577.000 deutlich über dem Vorjahr, als Grenke rund 530.000 Leasinganfragen verzeichnen konnte. Die Grenke-Aktie war lange Jahre ein Überflieger an der Börse. Doch seit einer größeren Short-Attacke im Jahr 2020 kommt das Papier nicht mehr so recht auf die Beine.