GFT: KI-Profiteur mit zweistelligem Wachstum

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Der deutsche IT- und Software-Spezialist GFT ist ein heimlicher Profiteur des Megatrends künstliche Intelligenz (KI). Heimlich deshalb, weil GFT bislang noch nicht so recht als KI-Profiteur wahrgenommen wird. Das ist meines Erachtens einer der Gründe für die zuletzt schwache Entwicklung des GFT-Aktienkurses.

Würde das Unternehmen mehr als KI-Profiteur wahrgenommen werden, wäre die Aktie vermutlich deutlich höher bewertet. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8 auf Basis der für 2025 erwar­teten Gewinne ist angesichts dessen, dass GFT zweistellig wächst, profitabel ist und von gleich mehreren Megatrends profitiert, eine sehr niedrige Bewertung.

GFT: Digitalisierungs-Spezialist und KI-Profiteur

Die GFT Technologies SE ist ein IT-Dienstleister und Softwareentwickler für die Finanz- und Versicherungsbranche sowie den Industriesektor. Das 1987 gegründete und in Stuttgart ansässige Unternehmen bietet Beratung und Entwicklung zu verschiedenen Technologie-Themen und Softwareprodukten.

Dazu zählen beispielsweise Themen wie Cloud-Engineering (Anwendung von Ingenieurdisziplinen auf Cloud Computing), künstliche Intelligenz (KI) oder Industrie 4.0 (vernetzte Fabriken). GFT beschäftigt aktuell gut 9.100 Vollzeitmitarbeiter. Die GFT-Aktie notiert seit 1999 an der Frankfurter Wert­papier­börse. Seit Dezember 2021 ist das Papier im Nebenwerteindex SDAX gelistet.

Zweistelliges Wachstum trotz herausfordernder Märkte

GFT setzte sein solides Wachstum im 1. Halbjahr 2024 in einem weiterhin herausfordernden Markt­umfeld fort. Im Rahmen der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen gab es aber auch eine schlechte Nachricht: Aufgrund der anhalten­den Marktunsicherheiten hat das GFT-Management den Ausblick für das Gesamtjahr leicht gesenkt.

Sehr positiv ist jedoch, dass die erfolgreichen KI- und Datenlösungen aus dem sogenannten GFT AI.DA Marketplace bereits großes Interesse im Markt geweckt haben. Einflussreiche Analysten haben diese Leistungen gewürdigt. Die Spezialisten von ISG Provider Lens, einem Anbieter von Forschungsstudien, haben GFT das dritte Jahr in Folge als führend im Bereich KI und maschinelles Lernen in der Google Cloud ausgezeichnet. Dabei hat GFT jedes Jahr seine Position in dem Bericht des Analystenhauses verbessert und dabei deutlich größere, etablierte Anbieter hinter sich gelassen.

Kommen wir zu den Zahlen: GFT steigerte den Umsatz im 1. Halbjahr 2024 um 11% auf 429,63 Mio. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15% auf 35,73 Mio. Euro.

Die berei­nigte EBIT-Marge lag im 1. Halbjahr 2024 bei 8,3% (Vorjahr: 8,1%). Der Vorsteuergewinn (EBT) blieb mit 30,05 Mio. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (30,04 Mio. Euro).

Ausblick 2024: Umsatz- und Gewinnprognose leicht angepasst

Zwar sieht GFT seine Pipeline nach wie vor im Rahmen der ursprünglichen Ziele, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit verzögerter Kundenentscheidungen gestiegen. Daher hat das Management den Ausblick für 2024 vorsorglich leicht angepasst.

Es wird nunmehr ein Umsatzwachstum von 12% auf insgesamt 885 Mio. Euro und ein Wachs­tum des bereinigten EBIT von ebenfalls 12% auf rund 82 Mio. Euro erwartet. Für den Vorsteuergewinn (EBT) wird ein Plus von 3% auf etwa 70 Mio. Euro erwartet.

Fazit: Der Digitalisierungsdruck und die damit verbundene hohe Nachfrage nach Cloud-Lösungen im Rahmen der digitalen Transformation sowie der Megatrend KI werden das Wachstum von GFT mittelfristig be­flügeln und machen die Aktie damit – vor allem vor dem Hintergrund der derzeit niedrigen Bewertung – zu einem interessanten Investment.