Gerry Weber: Erneutes Ende mit Schrecken

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Erst in 2019 hatte der Modekonzern Gerry Weber Insolvenz angemeldet und dieses Verfahren wurde Anfang 2020 wieder aufgehoben. Doch nur gut 3 Jahres später steht das Unternehmen erneut vor einer umfassenden Sanierung – die Aktionäre haben mal wieder das Nachsehen, die Holding wird nach dem Schnitt nicht mehr an der Börse notiert sein.

Nun wurden Details dazu bekannt, dass Gerry Weber im Zuge seiner Sanierungsmaßnahmen einen großen Teil der Filialen in den kommenden Monaten schließen wird. Das Unternehmen möchte sich nach der radikalen Sanierung wieder stärker auf das Großhandelsgeschäft konzentrieren.

Gerry Weber mit einem radikalen Schnitt

Der stationäre Einzelhandel ist weiter in der Krise – auch nach dem Ende der Corona-Pandemie. Und so musste Gerry Weber die Reißleine ziehen und im April verkünden, dass heftige Sanierungsmaßnahmen bevorstehen würden. Im Klartext heißt das: Der Plan, ein immer größeres Filialnetz aufzubauen, ist nicht aufgegangen.

Um keine Insolvenz beantragen zu müssen, hat Gerry Weber ein Verfahren nach dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG) eingeleitet. Bitter für Anleger: Das Verfahren bedeutet auch das Ende der Börsennotierung. Die Gerry Weber-Aktie stürzte nach der Meldung ab und notiert nun nach leichter Erholung gut 60 Prozent tiefer als in den letzten Monaten.

Fast drei Viertel der Gerry Weber-Filialen werden geschlossen

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen muss sich Gerry Weber von allen defizitären Filialen trennen und verkündete nun, dass 122 der 171 Filialen geschlossen werden – und das bereits in den kommenden Monaten bis Ende September. Damit verbunden sind mehr als 400 wegfallende Vollzeitarbeitsplätze in den Filialen und in der Zentrale.

Nach erfolgreicher Sanierung möchte Gerry Weber sich wieder mehr auf das Großhandels- und Auslandsgeschäft fokussieren. Die derzeit noch an der Börse notierte Gerry Weber International AG wird dann Geschichte sein – gut möglich, dass die Börsen-Karriere des Unternehmens damit endgültig zu Ende ist.