Fresenius Aktie: Probleme mit Übernahmekandidat Akorn

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Geht es nach den Zahlen, hätte man bei Fresenius gerade allen Grund zur Freude. Zum 14. Mal in Folge weist der Dax-Konzern in seiner Jahresbilanz neue Rekorde aus bei Umsatz und Gewinn.

Konkret kletterte der Umsatz im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 33,9 Milliarden Euro. Parallel stieg der Gewinn des Gesamtkonzerns um 16 Prozent an auf 1,81 Milliarden Euro.

Zum 25. Mal in Folge soll zudem auch eine Anhebung der Dividende erfolgen um 21 Prozent auf 0,75 Euro je Aktie. Auch bei der ebenfalls im Dax gelisteten Tochter Fresenius Medical Care (FMC) gibt es ein Dividendenplus, hier steigt die Ausschüttung für 2017 um 10 Cent auf 1,06 Euro.

Alles in Butter also für den Gesundheitskonzern und seine Anteilseigner? Mitnichten. Denn die (gewohnt) positive Bilanz wird überschattet von schlechten Nachrichten.

Rückschlag bei Akorn – zieht Fresenius die Reißleine?

Dabei geht es um ein Übernahmeziel, konkret den US-Generikahersteller Akorn, dessen Übernahme Fresenius vor etwa einem Jahr bekanntgegeben hatte. Eigentlich sollte der Deal bereits zu Jahresbeginn über die Bühne gehen, doch die Prüfungen der Wettbewerbsbehörden ziehen sich in die Länge – und nicht nur das.

Inzwischen sind Vorwürfe laut geworden, Akorn habe bei der Produktentwicklung gegen Vorgaben der US-Gesundheitsbehörde FDA verstoßen. Hinreichend erwiesen ist das zwar noch nicht, doch bei Fresenius gibt man sich alarmiert und hat eine eigene Untersuchung mit externen Sachverständigen in Auftrag gegeben.

Und die hat es in sich: Sollten sich die Vorwürfe in entsprechendem Ausmaß erhärten, schließt Fresneius-Chef Stephan Sturm auch einen Rücktritt von dem Zukauf nicht mehr aus. In dem Fall allerdings dürfte ein jahrelanges juristisches Gezerre, etwa um Entschädigungszahlungen, losgetreten werden.

Fresenius Aktie: Analysten nach Jahresbilanz zuversichtlich

Umgekehrt bekräftigte Sturm jedoch auch, dass, sollten sich die Vorwürfe nicht bestätigen, Fresenius an der Übernahme festhalten und zum Erfolg führen wolle. Anleger zeigten sich insgesamt wenig begeistert über die aktuellen Entwicklungen. Bei ihnen stößt die Akorn-Übernahme schon seit längerem auf wenig Gegenliebe.

Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Ergebnisse zu wünschen übrig lassen, die Akorn seit Bekanntgabe der Fusionspläne vorgelegt hat. So fiel kurz nach Ankündigung des Deals die Bilanz für das zweite Quartal des vergangenen Jahres weit weniger gut aus als erhofft.

Nicht wenige befürchten zudem, Fresenius könnte sich an der 4,4 Milliarden Euro schweren Übernahme verhoben haben. Die Fresenius Aktie jedenfalls taumelt seit Monaten bedenklich und hat auf Jahressicht rund 12 Prozent an Wert eingebüßt. Zuletzt war das Papier für gut 65 Euro zu haben, wobei insbesondere die letzten Monate von Nervosität und volatiler Kursentwicklung geprägt waren.

Analysten zeigten sich nach der jüngsten Bilanzpräsentation jedoch zuversichtlich und empfehlen die Fresenius Aktie mehrheitlich zum Kauf, die Kursziele bewegen sich dabei häufig im Bereich zwischen 80 und knapp unter 90 Euro.