Warum Digitalfernsehen jetzt boomen könnte

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Sagt Ihnen der Begriff „Nebenkostenprivileg“ etwas? Mithilfe des Nebenkostenprivilegs konnten Hauseigentümer Kosten für einen Kabelanschluss über die Betriebskostenabrechnung auf alle Hausbewohner umlegen. Mieter mussten für den gemeinsamen Kabelanschluss zahlen, auch wenn sie ihn gar nicht nutzten.

Damit ist ab heute Schluss. Die Regierung hatte schon vor ein paar Jahren die Kabelgebühren aus den Nebenkosten gestrichen, es gab jedoch eine Übergangsfrist bis zum 30. Juni 2024.

Seit heute können Mieter also frei wählen. Sie können den Kabelanschluss nutzen und nur dann dafür zahlen. Alternativ ist es möglich, digital fernzusehen.

Sie fragen sich, warum das Nebenkostenprivileg in einem Finanznewsletter zum Thema gemacht wird, in dem es eigentlich um Aktienempfehlungen geht? Nun – aus dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs könnte sich für Sie tatsächlich eine Gewinnchance ergeben.

Umfrage bestätigt Trend zum Digitalfernsehen

Eine Umfrage des Burda-Verlags hat gezeigt, dass viele Mieter nun eine Umstellung planen. Statt klassisch fernzusehen, will die Mehrheit in Zukunft digital schauen. Anbieter gibt es eine Menge, unter anderem Magenta TV von der Telekom oder Join von ProSieben und Sat1.

Den stärksten Hebel an der Börse könnte waipu.tv haben, eine Marke der Exsaring AG, die zu 75 Prozent Freenet (WKN: A0Z2ZZ) gehört. Schon 2023 standen bei Freenet wegen waipu.tv die Zeichen auf Wachstum. Ende letzten Jahres ist die Zahl der Abos um 41 Prozent gestiegen, im ersten Quartal 2024 kamen noch einmal 10 Prozent hinzu. Aktuell nutzen mehr als 1,5 Millionen Menschen das Produkt und Freenet ist überzeugt, es könnten durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs noch deutlich mehr werden.

Chart Freenet, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Kampagne mit Dieter Bohlen

Für mehr Bekanntheit hatte der Konzern schon im letzten Jahr die Marketingausgaben deutlich erhöht. In diesem Jahr soll die Werbung weiter ausgebaut werden. Insbesondere die Mieter sollen angesprochen werden, die den Wegfall des Nebenkostenprivilegs gar nicht auf dem Schirm hatten und jetzt Digitalfernsehen in Betracht ziehen könnten. Für eine Kampagne konnte Dieter Bohlen gewonnen werden, der mit dem Spruch „Dieter an alle Mieter“ für waipu.tv werben wird.

Die höheren Werbeausgaben rechnen sich bisher. Der Umsatz ist im letzten Jahr um 3 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Davon macht Freenet rund 2,3 Milliarden mit Mobilfunk, der TV-Bereich ist mit knapp 350 Millionen noch ausbaufähig, wächst aber bereits jetzt schon schneller als die Hauptsparte.

7 % Dividendenrendite

Wenn der Konzern diesen Trend bestätigen und auf einer Wechselwelle mitschwimmen kann, kann sich das auch positiv auf die Aktie auswirken. Diese verläuft bisher sehr volatil, hat in den letzten 12 Monaten nur 9 Prozent gewonnen, aber das könnte sich 2024 ändern. Interessant ist auf jeden Fall die hohe Dividendenrendite von aktuell 7 Prozent. Der Börsenwert des Unternehmens liegt bei 3 Milliarden Euro. Das entspricht dem 11-fachen des erwarteten Gewinns.

Die Freenet-Aktie lohnt einen Blick. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.