Fraport-Aktie: Quartalszahlen und Prognose überzeugen
Der Flughafenbetreiber Fraport ist wahrlich krisengebeutelt. Nach dem für die Flugbranche verheerenden Corona-Jahr geht es für den MDAX-Konzern nun langsam aber sicher wieder bergauf. Ganz sind die Zahlen aus der Zeit vor Corona zwar noch nicht erreicht, die jüngsten Quartalsergebnisse machen jedoch Hoffnung.
Fraport mit sehr ordentlichen Q3-Zahlen
Im dritten Quartal 2022 konnte Fraport seine Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf rund 926 Millionen Euro steigern. Daneben kletterten auch das EBITDA auf 420 Millionen Euro (nach 289 Millionen im Vorjahresquartal) sowie das EBIT auf 296 Millionen Euro (nach 176 Millionen im Vorjahr).
Fraport bestätigte im Zuge der Quartalsergebnisse die Jahresprognose. Im Gesamtjahr soll das Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen bei 50 Millionen liegen – das wäre am oberen Ende der bisherigen Prognose. Diese Prognose scheint auch realistisch, denn nach zehn Monaten betrug das Aufkommen schon knapp 41 Millionen Passagiere.
Auch Umsatz (rund 3 Milliarden Euro), EBITDA (etwa 970 Millionen Euro) und Konzernergebnis (ca. 100 Millionen Euro) sollen nun am oberen Ende der vorherigen Prognosespanne landen. Hier ist bereits eingepreist, dass der Konzern eine dreistellige Millionensumme wegen der Beteiligung des Flughafens St. Petersburg abschreiben musste.
Langsame aber stetige Erholung nach Corona
Bis zum bisherigen Rekordjahr 2019 mit etwa 70 Millionen Passagieren in Frankfurt ist es für Fraport noch ein recht weiter weg – doch die Tendenz und Dynamik vor allem im zweiten und dritten Quartal gehen in die richtige Richtung. Der Tourismus hat bereits Fahrt aufgenommen, nun kommen auch verstärkt wieder die wichtigen Geschäftsreisen hinzu.
Das gilt nicht nur für den Flughafen Frankfurt, sondern auch für die internationalen Flughäfen des Unternehmens beispielsweise in Griechenland und in der Türkei. Überhaupt nimmt das Auslandsgeschäft für Fraport eine immer wichtigere Rolle ein. Zuletzt war das Auslandsgeschäft für mehr als 60 Prozent des EBITDA verantwortlich.
Fraport-Aktie: Geht es in 2023 wieder nach oben?
Die Geschäftszahlen von Fraport zeigen also insgesamt wieder aufwärts und bewegen sich in Richtung Vor-Corona-Niveau. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg – vor allem für die Fraport-Aktie: Kursstände von 70 Euro und mehr sind derzeit noch nicht realistisch.
Langfristig sind solche Erfolge jedoch denkbar. Sollte das Kerngeschäft in Frankfurt wieder die Zahlen von 2019 erreichen und das Auslandsgeschäft ein zusätzlicher Wachstumsmotor bleiben, bleibt die Fraport-Aktie ein interessanter Titel für mittelfristig und langfristig orientierte Anleger.