Fielmann-Aktie: Was kommt nach der Konsolidierung?
Die Zeiten als die Fielmann-Aktie nur eine Richtung kannte und das Papier fast schon ein sicherer Hafen für Anleger war, sind schon seit einigen Jahren vorbei. Es geht inzwischen deutlich volatiler zu und eine Konsolidierung wie zuletzt ist keine grundsätzliche Überraschung mehr. Nach einer beeindruckenden Rally im Frühjahr 2023 ist die Fielmann-Aktie in den vergangenen Wochen und Monaten um knapp 20 Prozent eingebrochen.
Im 2. Quartal hat sich das Umsatzwachstum verlangsamt und die trüben Konjunkturaussichten machen sich auch bei dem Optiker bemerkbar. Langfristig orientierte Anleger sollten die Fielmann-Aktie dennoch im Blick behalten, denn hier läuft weiterhin vieles richtig. Der jüngste US-Kauf bietet zudem eine neue Wachstumsperspektive.
Fielmann hat nach wie vor gute Langfrist-Aussichten
Das Traditionsunternehmen gehört in Deutschland und auch in Europa zu den größten Optikern. Bisher beschränkten sich Aktivitäten des SDAX-Konzerns auf diesen Kontinent – mit der jüngst abgeschlossenen Übernahme von SVS Vision wagt Fielmann jedoch den Eintritt in den riesigen US-Markt.
Mit 80 Filialen in 9 US-Bundesstaaten ist die Optiker-Kette SVS Vision zwar alles andere als ein Gigant. Die Übernahme kann sich jedoch strategisch noch als sehr wichtig erweisen. Sollte Fielmann sich auch in den USA etablieren können und hier weitere Investitionen planen, bietet das dem Unternehmen eine sehr gute Wachstumsperspektive.
Die Übernahmen wird sich auch schon bald in den Büchern bemerkbar machen: Nach Aussage der Konzernspitze in 2023 eher umsatzseitig, ab kommendem Jahr wird SVS Vision dann auch den Gewinn von Fielmann stärken. Ob sich die Internationalisierungs-Strategie langfristig auszahlt, ist derzeit noch unklar – die Chancen dafür stehen aber nicht schlecht.
Fielmann-Aktie: kurzfristig pfui, langfristig hui?
Mit einem nicht restlos überzeugenden Halbjahresbericht und einer weiterhin schwachen Konjunktur hat die Fielmann-Aktie – analog zum Gesamtmarkt – in den letzten Wochen verloren. Kurzfristig ist eine echte Trendwende auch nicht erkennbar, solange sich die Großwetterlage nicht ebenfalls bessert. Bei Fielmann wird es auf kurze Sicht auch auf die Umsatzentwicklung in Q3 – die Zahlen werden Anfang November erwartet – ankommen.
Mittel- und langfristig hingegen sieht es besser aus für das Papier, Anleger sollten die Fielmann-Aktie durchaus auf dem Zettel haben. Denn zum einen wurde auch der Ausblick auf das laufende Jahr (Plus 13 Prozent Umsatz auf 2,3 Milliarden Euro, Plus 18 Prozent EBITDA auf 400 Millionen Euro) erhöht, zum anderen hat das Unternehmen mit der strategischen US-Investition einen neuen Pfad eingeschlagen.
Quelle: https://aktienscreener.com/