Fielmann-Aktie: Quartalszahlen als Schlüssel
In den Sommermonaten hat die Fielmann-Aktie deutlich verloren und einen erheblichen Teil der Kursrally vom Beginn des Jahres wieder abgegeben. In den letzten Wochen hat das Papier den Abwärtstrend jedoch gestoppt und sich über der 40 Euro-Marke stabilisiert.
Vor allem die schwächelnde Konjunktur bereitet der Optiker-Kette weiterhin Sorgen. Bislang ist hier noch keine Trendwende erkennbar, weshalb für Anleger die Quartalszahlen für die Monate Juli bis September in den Fokus rücken. Die Q3-Zahlen werden am Donnerstag, 9. November präsentiert – hier sind Impulse für die Fielmann-Aktie in beide Richtungen denkbar.
Wo steht Fielmann vor den Zahlen?
Nach einem insgesamt ordentlichen wenn auch nicht restlos überzeugenden Halbjahresbericht sowie der abgeschlossenen US-Übernahme hatte Fielmann die Ziele für das Gesamtjahr angehoben. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatzplus von 13 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro und einem EBITDA-Zuwachs von 18 Prozent auf 400 Millionen Euro.
Trotzdem belastet Fielmann die Konsumzurückhaltung vor allem in Deutschland. Wie es in den kommenden Wochen und Monaten weitergeht, hängt nicht zuletzt auch von der konjunkturellen Lage ab: Wird das Umsatzwachstum weiterhin ausgebremst, könnte auch die Prognose für 2023 in Gefahr sein.
Anleger sollten sich bei den kommenden Quartalszahlen entsprechend auf beide Szenarien einstellen – schlechte Nachrichten könnten die jüngste Stabilisierung der Fielmann-Aktie wieder einholen. Bei eher positiven Quartalszahlen und einem optimistischen Ausblick hat die Fielmann-Aktie weiteres Kurspotenzial analog zu einem stärkeren Gesamtmarkt.
Fielmann-Aktie: Langfristig gute Aussichten aber auch kein Schnäppchen
Anleger sollten nicht vergessen, dass Fielmann auch im aktuell herausfordernden Umfeld wächst. Und der Zukauf des US-Konzerns SVS Vision bedeutet gleichzeitig eine strategisch wichtige Investition sowie der Eintritt in einen der weltweit größten Märkte. Bereits ab 2023 wird sich die jüngste Übernahme umsatzseitig in den Zahlen wiederfinden – hier ist weiterhin Phantasie für Langfrist-Potenzial vorhanden.
Zwar hat das Papier in den letzten Jahren recht deutlich verloren, die fetten Jahre als der Titel nur eine Richtung kannte, sind wohl vorbei. Auch bei der aktuellen Bewertung ist die Fielmann-Aktie kein Schnäppchen. Vor allem in den letzten beiden Jahren hat sich gezeigt, dass das Papier vergleichsweise sensibel auf Konjunkturschwankungen reagiert. Bei allem Langfrist-Optimismus: Kurzfristig sind bei der Fielmann-Aktie zunächst die neuen Quartalszahlen entscheidend.