Evotec-Aktie: Warten auf die Wende

Evotec-Aktie: Warten auf die Wende
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Der Kurs der Evotec-Aktie hat sich nach der Präsentation der Halbjahreszahlen unterm Strich nur wenig bewegt und notiert bei knapp 6 Euro (Stand: 15. August 2024, ca. 9 Uhr). Den großen Einbruch (minus 35 Prozent) hat der Titel bereits vergangene Woche nach dem Prognose-Update hinter sich gebracht. Seit Jahresbeginn summiert sich das Kursminus auf etwa 72 Prozent.

Denn für den Wirkstoffforscher läuft es in 2024 alles andere als rund. Auch der frische Bericht belegt, dass Evotec vor allem operativ große Probleme hat – das Unternehmen ist im 1. Halbjahr in die roten Zahlen gerutscht. Mittel- und langfristig bietet Evotec Anlegern weiterhin Chancen, aber eine echte Wende ist momentan noch nicht in Sicht.

Evotec mit hohen Kosten und Verlust

Unter anderem durch hohe Fix- und Personalkosten hat das Unternehmen aus Hamburg – erwartet – enttäuschende Halbjahreszahlen präsentiert. Dabei konnte Evotec den Umsatz in den ersten 6 Monaten um 2 Prozent auf knapp 391 Millionen Euro steigern. Das bereinigte EBITDA rutschte hingegen auf minus 0,5 Millionen Euro ab – im Vorjahreszeitraum lag dieses noch bei plus 34 Millionen Euro.

Erst Mitte letzter Woche hatte Evotec Anleger mit einer deutlichen Gewinnwarnung geschockt. Die neue Prognose: Für das Gesamtjahr 2024 erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 790 und 820 Millionen Euro und das bereinigte EBITDA soll zwischen 15 und 35 Millionen Euro landen. In 2023 betrug das bereinigte EBITDA noch knapp 65 Millionen Euro.

Evotec-Aktie: Suche nach Bodenbildung – Geduld gefragt

Mit Sparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen möchte Evotec wieder in die Spur kommen. Unter anderem erwägt der Wirkstoffforscher nun den Abbau von weltweit etwa 400 Stellen. Ob bzw. wann die Maßnahmen so wirken, dass Evotec wieder bessere News für Anleger produzieren kann, bleibt abzuwarten. Hier ist Geduld gefragt.

Die Performance im bisherigen Börsenjahr ist insgesamt katastrophal. Zwar notiert die Evotec-Aktie wieder etwas höher als vergangene Woche, als echte Bodenbildung kann das aber noch nicht gesehen werden. Grundsätzlich ist hier nach wie vor Potenzial vorhanden, Anleger sollten aktuell jedoch vorsichtig bleiben.

Das spiegelt sich auch bei den sehr unterschiedlichen Analysten-Stimmen wider. 2 Beispiele: Während die Deutsche Bank das Kursziel zuletzt radikal auf 4 Euro gekürzt hat, blickt Jefferies mit einem Ziel von 16 Euro weiterhin positiv auf das Papier. Die mittelfristigen Aussichten, welche auf dem Kapitalmarkttag erwartet werden, dürften die nächste Richtung vorgeben.

Evotec-Aktie, ein Chart des Grauens für Investierte – Quelle: https://aktienscreener.com