Evonik setzt auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Sind Sie ebenfalls Fußball-Fan? Dann kennen Sie vermutlich den deutschen Spezialchemie-Konzern Evonik als ehemaligen Trikotsponsor von Borussia Dortmund.
Evonik teilte vor wenigen Tagen im Rahmen einer Analystenkonferenz mit, beim Wachstum in den kommenden zehn Jahren noch stärker auf Produkte für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu setzen.
Der grüne Umbau der Wirtschaft werde ein großer und beständiger Trend bleiben, so Harald Schwager, stellvertretender Chef von Evonik. Bevor wir uns gleich den Plänen widmen und auf die jüngsten Zahlen von Evonik blicken, möchte ich Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen.
Das Geschäftsmodell von Evonik
Die Evonik Industries AG zählt zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich Spezialchemie. Das Unternehmen ist in einer Vielzahl von Märkten und Anwendungsgebieten tätig und produziert chemische Produkte und Systemlösungen für Konsumgüter, die pharmazeutische Gesundheitsversorgung, Tiernahrung, den Energiemarkt, die internationale Kunststoff- und Gummiindustrie und Hightech-Anwendungen auf chemischer, thermischer und mechanischer Basis.
Die Produkte des Unternehmens finden sich unter anderem in Hygieneartikeln, Solaranwendungen, Verpackungen, Halbleiterelektronik, Batterien, Baumaterialien, Farben und Lacken oder Pflanzenschutzmitteln wieder.
Strategische Ausrichtung im Fokus
Dass Nachhaltigkeit aktuell nicht so hoch gewichtet wird, hält der stellvertretende Evonik-Chef Harald Schwager für ein vorübergehendes Phänomen. Dem kann ich mich nur anschließen. Im Mittelpunkt der zukünftigen strategischen Ausrichtung von Evonik stehen drei Themen: Energiewende, Stoffe auf biologischer Basis sowie Lösungen für die Kreislaufwirtschaft.
Bei letzterem geht es für Evonik um die Wiederverwendung von wertvollen Rohstoffen. Mit neuen Produkten aus diesen drei Bereichen will Evonik bis 2032 einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro erreichen. Die Zahlen des laufenden Jahres können sich aber auch jetzt schon sehen lassen.
Ein Blick auf die jüngsten Zahlen
Im zurückliegenden Quartal konnte Evonik mit einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) von 578 Mio. Euro deutlich die Analystenerwartung von 531 Mio. Euro übertreffen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das ein Plus von 28%.
Auf Basis dieser Entwicklung hat das Evonik-Management den Ausblick für das bereinigte EBITDA für 2024 angehoben. Statt einer Spanne von 1,7 bis 2 Mrd. Euro wird nun eine Spanne von 1,9 bis 2,2 Mrd. Euro erwartet.
Auch der Umsatz entwickelte sich im 2. Quartal erfreulich. Nach einem leichten Rückgang im 1. Quartal lag der Umsatz in den Monaten April bis Juni mit leicht über 3,9 Mrd. Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die zyklische Evonik-Aktie konnte im laufenden Jahr bereits um knapp 10% zulegen, sollte aber im nächsten konjunkturellen Aufschwung noch deutliches Potenzial nach oben haben.