Versorger im Fokus: Eon und RWE mit starken Quartalszahlen

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Des einen Leid, des anderen Freud: Die hohen Energiepreise treiben die Inflation seit mehr als einem Jahr auf historische Höchststände. Neben Lebensmitteln sind es vor allem die Ausgaben für Strom und Gas, die Haushalte und Unternehmen belasten.

Eon gibt hohe Preise an Kunden weiter

Doch es gibt auch Profiteure der Entwicklung. Der Energiekonzern Eon hat in den ersten 3 Monaten des Jahres prächtig verdient durch die hohen Preise, die an die Kunden weitergereicht wurden. Wie aus den am heutigen Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen hervorgeht, stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Auftaktquartal um satte 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 2,72 Milliarden Euro. Damit konnte Eon die Erwartungen der Analysten noch übertreffen.

Für das Gesamtjahr liegt die Prognose des Unternehmens bei 7,8 bis 8,0 Milliarden Euro, wobei der Vorstand nach dem starken Start ins Jahr eher vom oberen Ende der Spanne ausgeht. Dennoch warnte das Management auch davor, dass sich die äußeren Einflüsse und Rahmenbedingungen im weiteren Verlauf des Jahres zum Schlechteren wenden könnten – wobei die meisten Kunden sich über sinkende Strompreise wohl freuen dürften.

Erste Analystenreaktionen positiv

Aktuell läuft eine mehrjährige Investitionsoffensive des Konzerns, wobei ein Großteil der Milliardensummen in den Ausbau der Infrastruktur fließen sollen. Dies sei die größte Herausforderung bei der Umstellung der Versorgung auf Erneuerbare Energien.

Beim bereinigten Konzernüberschuss rechnet Eon mit 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2023 beziehungsweise einem Gewinn je Aktie zwischen 0,88 und 0,96 Euro. Erste Reaktionen von Analysten auf die Quartalsbilanz fielen positiv aus. Die kanadische Bank RBC behielt ihre neutrale Einstufung der Eon Aktie bei mit einem Kursziel von unverändert 10,75 Euro. Die US-Großbank JP Morgan bestätigte ihre Kaufempfehlung sowie das Kursziel von 13 Euro.

Eon Aktie: Gewinnmitnahmen nach Jahreshoch

Die Eon Aktie drehte am Vormittag trotz der starken Zahlen zunächst ins Minus. Nach einem starken Lauf in den vergangenen Monaten bis auf ein Jahreshoch von über 12,30 Euro setzten nun Gewinnmitnahmen ein. Allein seit Beginn des Jahres konnte der Kurs um rund 30 Prozent zulegen.

Deutlich schwächer als die Eon Aktie entwickelte sich zuletzt der Kurs des Konkurrenten RWE: Anteilsscheine des Versorgers verharren seit Anfang Januar im Seitwärtsmodus und konnten bislang nur geringe Aufschläge verbuchen. RWE wird am morgigen Donnerstag seine endgültigen Zahlen vorlegen.

Ausblick: Morgen legt RWE Q1-Bilanz vor

Ende April hatte der Konzern bereits Eckdaten veröffentlicht, die ebenfalls stärker ausgefallen waren als von Experten erwartet. Zahlreiche Analysten aktualisierten daraufhin ihre Einschätzungen zur RWE Aktie, vielfach wurden bestehende Kaufempfehlungen bestätigt. Unter anderem raten Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs, der britischen Barclays Bank oder der kanadischen RBC zum Kauf des Papiers mit Kurszielen zwischen 56 und 53 Euro.

Damit bescheinigen die Studien dem Versorger trotz der bislang mäßigen Performance kräftiges Aufwärtspotenzial: Zuletzt war die RWE Aktie für gut 42 Euro zu haben.