Warum die E.ON-Aktie für die Energiewende so wichtig ist

Warum die E.ON-Aktie für die Energiewende so wichtig ist
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Ganz ehrlich: Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie den Begriff „Energiewende“ hören? Viele Menschen würden jetzt wahrscheinlich wie aus der Pistole geschossen antworten: Wind- bzw. Sonnenstrom. Und damit haben sie nicht unrecht.

Doch die Diskussion rund um die Erneuerbaren Energien hat auch einen blinden Fleck. Es sind nämlich nicht nur die Erzeugung von Öko-Strom und dessen Verbrauch wichtig, sondern auch der Transport. Ein Thema, das in der Öffentlichkeit immer wieder vernachlässigt wird, obwohl es ebenso ausschlaggebend für die Energiewende ist.

Verteilnetze sind die Lebensader der Energiewende

Im Mittelpunkt stehen die Stromnetze. Zunächst: Es gibt zwei Arten zum Transport von Strom. Erstens: die Übertragungsnetze, die im Prinzip die Autobahnen der Stromversorgung darstellen und die Energie über weite Strecken transportieren. Zweitens: die Verteilnetze, die eher wie Bundes-, Land, oder Stadtstraßen fungieren und den Strom bis an die Haustür von Privatleuten und Firmen bringen.

Der Clou: Im Zuge der Energiewende wird der Strom immer häufiger dezentral in vielen kleineren Anlagen produziert – anstatt wie bisher in Großkraftwerken. Entsprechend kommt den Verteilnetzen künftig ein besonderer Stellenwert zu, auch weil mehr und mehr Privathausalte sowie Unternehmen selbst Öko-Strom in das Netz einspeisen. Ohne diese Stromverteiler wären die Erneuerbaren Energien somit praktisch wertlos.

Warum E.ON so wichtig ist

Und genau hier kommt der Energiekonzern E.ON ins Spiel. Der Essener Gigant ist nämlich mit seinen etlichen regionalen Tochterfirmen der wichtigste Verteilnetzbetreiber Deutschlands und auch in Europa ein führender Player. Allein in der Bundesrepublik betreibt der Konzern mehr als 800.000 Kilometer an Strom- und Gasnetzen.

Im Bild sehen Sie einen Überblick zum Engagement des Energiegiganten in Deutschland:

Quelle: E.ON (Energienetze | E.ON (eon.com))

Aber das ist nur der Anfang. Da die Energiewende vor allem auf Elektrizität basiert, müssen die Netze in den nächsten Jahren massiv ausgebaut werden. So schließt E.ON immer mehr Erneuerbare-Anlagen, aber auch Ladestationen für E-Autos an seine Verteilnetze an.

Davon sollen unter anderem die energieintensiven Industrien profitieren. Darunter indes auch jene Betriebe, die direkt bzw. indirekt zur Dekarbonisierung beitragen wollen und dafür jede Menge Strom brauchen – wie Elektroautobauer oder Batteriehersteller. Im Prinzip fungiert E.ON also als Schnittstelle zwischen der Produktion von Öko-Strom und dessen Verbrauch.

Ausbau der Verteilnetze: Konzernboss schraubt Investitionen nach oben

Für den Konzern sind die Energiewende und die neuen Anforderungen an die Stromnetze die aktuell wohl wichtigste Geschäftsperspektive. Kein Wunder also, dass E.ON hierfür viel Geld in die Hand nimmt. Im Rahmen der kürzlich erfolgten Bilanzpräsentation hat Konzernboss Leonhard Birnbaum nun das Tempo abermals erhöht.

Demnach will der Konzern bis 2027 insgesamt 33 Milliarden Euro investieren – und ein Großteil davon soll auf den Ausbau und die Modernisierung der Energienetze entfallen. Zuvor hatte Birnbaum rund sechs Milliarden Euro weniger veranschlagt.

Der CEO begründet die Investitionssteigerung unter anderem mit den inzwischen höheren Ausbauzielen für Öko-Strom in Europa. Beachtlich: Derzeit sind laut Konzernangaben bereits rund 15 Prozent der erneuerbaren Energiekapazitäten Europas an die E.ON-Netze angeschlossen.

Mega-Potenzial dank Smart Grids

Hinzu kommt der Digitalisierungsbedarf. E.ON arbeitet derzeit am Ausbau des sogenannten Smart Grids. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um ein „intelligentes“ Stromnetz. Konkret umfasst der Begriff im Prinzip nichts anderes als eine gigantische, zentralisierte Datensammlung.

Das heißt: In einer Zentrale laufen digitale Informationen zum Strommarkt zusammen – etwa zur aktuellen Produktion, dem Verbrauch oder zur Prognose. Mithilfe dieser Daten kann die Zentrale das Netz steuern und somit einen Angebotsüberschuss oder eine hohe Nachfrage ausgleichen. Gerade mit Blick auf die naturgemäß schwankungsaffinen Erneuerbaren Energien kann das Smart Grid also erhebliche Effizienzzugewinne ermöglichen. Künftig will E.ON hierfür übrigens verstärkt auf die Künstliche Intelligenz setzen, um noch mehr Potenzial aus dem Strommarkt herauszuholen.

Mein Fazit für Sie

Die Bedeutung der Stromnetze für die Energiewende wird häufig unterschätzt – wohl auch weil das Thema für die Öffentlichkeit bei weitem nicht so zugänglich ist wie zum Beispiel neue Windparks, Solarpanele auf dem Dach oder die Ladestation um die Ecke.

Sie als Anleger sollten dieses Thema auf jeden Fall im Auge behalten. Gerade E.ON als deutscher Platzhirsch unter den Stromverteilern hat das Potenzial, durch die Energiewende neuen Rückenwind zu erhalten. Hinzu kommt, dass E.ON schlicht über die nötigen Mittel verfügt.

So stieg im letzten Jahr der Konzernüberschuss um rund 220 Millionen auf 2,7 Milliarden Euro. Gleichzeitig baute E.ON seinen Schuldenberg zuletzt deutlich ab und erwartet auch für 2023 starke Gewinne. Das verschafft dem Management Luft, die dringend nötigen Investitionen in die Energienetze nach oben zu schrauben – und Ihnen als Anleger die Chance auf langfristige Renditen.