Elektromobilität: Aumann übernimmt Lacom GmbH

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Im deutschen E-Mobilitäts-Sektor ist es zu einer spannenden Übernahme gekommen: Der im westfälischen Beelen ansässige Maschinenbauer Aumann hat an Allerheiligen bekannt gegeben, dass er mit Wirkung zum 1. November 2023 den Geschäftsbetrieb sowie das Technologieportfolio der LACOM GmbH übernommen hat.

Die Lacom GmbH wird zukünftig als Aumann Lauchheim GmbH firmieren. Der Name Lacom bleibt jedoch weiterhin als starke Marke innerhalb der Aumann-Gruppe erhalten.

Beide Unternehmen entwickeln und produzieren Maschinen- und Anlagensysteme, die im Zukunftsmarkt Elektromobilität zur Anwendung kommen. Doch bevor ich Ihnen weitere Details zur Übernahme von Lacom erläutere, möchte ich Ihnen die beiden Unternehmen kurz vorstellen.

Die Unternehmen im Kurzporträt

Die im schwäbischen Lauchheim (etwa 90 km östlich von Stuttgart) ansässige Lacom GmbH wurde 1995 gegründet. Lacom ist ein Spezialist für Laminier- und Beschichtungsanlagen, insbesondere in den Bereichen der Elektroden- und MEA-Fertigung (Membran-Elektroden-Anordnung).

Zu den Kunden der Lacom GmbH gehören u.a. Automobilhersteller und Zulieferer der Automotive-Industrie sowie Forschungsinstitute und Unternehmen aus der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie.

Die im westfälischen Beelen (40 km östlich von Münster) beheimatete Aumann AG ist laut eigenen Angaben ein weltweit führender Hersteller von Spezialmaschinen und Fertigungslinien für Komponenten von elektrifizierten Antriebssträngen. Darüber hinaus ist das Unternehmen als Ausrüster für Anlagen in den Bereichen Automotive, Luft- und Raumfahrt und Verbraucherelektrik sowie für andere Branchen tätig.

Die 1936 gegründete Aumann AG hat drei Produktionsstandorte in Deutschland sowie jeweils ein Werk in den USA und in China. Im 1. Halbjahr 2023 erzielte Aumann einen Umsatz von knapp 119 Mio. Euro. Das waren 29% mehr als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 5,25 Mio. Euro und war damit mehr als 8-mal so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Neue Zahlen für das 3. Quartal 2023 wird Aumann am 14.11.2023 veröffentlichen.

Aumann erweitert sein E-Mobility-Portfolio

Durch die Übernahme von Lacom erweitert Aumann sein bisheriges Elektromobilitäts-Portfolio im Bereich der Batteriemodul- und Batteriepackmontage sowie der Spulenwickelmaschinen um Beschichtungsanlagen für die Elektrodenfertigung.

Im Bereich der Brennstoffzellenfertigung ist Aumann nun in der Lage, innovative Produktionslösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette anzubieten – vom Beschichten über das Stacking bis hin zur Endmontage.

Im laufenden Geschäftsjahr 2023 wird die Übernahme keine wesentlichen Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis von Aumann haben. Für 2024 rechnet Aumann mit einem zusätzlichen Umsatz im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Obwohl die Aumann-Aktie von ihren Jahreshochs wieder deutlich zurückgekommen ist, notiert sie seit Jahresanfang noch beachtliche 18% im Plus. Von ihren alten Höchstständen bei über 90 Euro ist das Papier aber noch meilenweit entfernt. Wer mit einem deutschen Nebenwert auf die Zukunft des Automobilsektors setzen will, kann sich die Aumann-Aktie etwas genauer anschauen. Nach meinen Analysen ist der Wert interessant.