Airbus-Aktie: Darum helfen die starken Zahlen kaum

Airbus-Aktie: Darum helfen die starken Zahlen kaum
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Airbus hat sehr überzeugende Zahlen zum 2. Quartal präsentiert. Umsatz und Gewinn konnten kräftig zulegen und haben die Erwartungen übertroffen – gleichzeitig hat das Unternehmen seine Jahres- und Mittelfrist-Ziele bestätigt. Die Airbus-Aktie musste nach dem Zahlenwerk trotzdem Federn lassen und ging im Vormittagshandel um knapp 2 Prozent nach unten.

Ein Grund dafür ist sicher, dass sich Airbus vor Aufträgen kaum retten kann, aber mit der Produktion nicht hinterherkommt. Es bestehen nach wie vor Schwierigkeiten bei den Lieferketten. Zwar hält das Unternehmen an den angepeilten Auslieferungszahlen fest und will auch mittelfristig die Produktion deutlich steigern. Konkrete Zwischenziele werden jedoch nicht mehr gesetzt.

Airbus überzeugt im 2. Quartal

Sowohl umsatz- als auch gewinnseitig hat Airbus ein starkes 2. Quartal hinter sich gebracht. In den Monaten April bis Juni hat der Konzern mit 15,9 Milliarden Euro 24 Prozent mehr Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig konnte auch das bereinigte EBIT auf 1,85 Milliarden Euro zulegen (plus 34 Prozent).

Der Nettogewinn von 1,06 Milliarden Euro (plus 55 Prozent im Vergleich zu Q2 von 2022) rundete das starke Bild ab. Sämtliche Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten. Für das Gesamtjahr bestätigte Airbus die Ziele. In 2023 soll das EBIT bei 6,0 Milliarden Euro landen nach 5,63 Milliarden Euro in 2022.

Airbus muss liefern – im wahrsten Sinne des Wortes

Gestörte Lieferketten durch Material- und Arbeitskräftemangel sowie Wartungsstau bei Triebwerksüberprüfungen: Zwar hat Airbus seine Pläne für das laufende Jahr bestätigt – und möchte in 2023 720 Flugzeuge ausliefern (nach 316 im ersten Halbjahr). Eine echte Wende ist bei der Lieferkettenproblematik jedoch noch nicht erkennbar.

Das zeigt auch der Fakt, dass Airbus zwar auch an seinem Ziel festhält bis 2026 monatlich 75 Maschinen des Verkaufsschlagers A320neo zu produzieren. Wann genau das Zwischenziel von 65 Maschinen erreicht werden soll, darauf möchte man sich nicht mehr festlegen. So oder so muss Airbus vor allem daran arbeiten, die Lieferkettet-Problematik zu beenden und die Produktion auszuweiten – an Kunden mangelt es dem Flugzeugbauer nicht.

Airbus-Aktie hat auch Langfrist-Potenzial

Der sehr starke Auftragseingang in den letzten Monaten und Jahren ist ein gutes Zeichen für Airbus. Sobald der Konzern die Produktion hochfahren kann, sprudeln auch noch höhere Umsätze und Gewinne, wovon auch die Airbus-Aktie profitieren dürfte. Auf lange Sicht wird auch die serienreife Entwicklung von emissionsärmeren Flugzeugen sowie Wasserstoffflugzeugen in den 2030er Jahren eine große Rolle spielen. Langfrist-Anleger sollten die Airbus-Aktie durchaus im Blick behalten.