Dürr-Aktie: So profitiert Dürr von Megatrends
Als „klassischer“ Anlagenbauer, Maschinenbauer und Automobilzulieferer bringen Anleger die Dürr AG aus Stuttgart eigentlich nicht direkt mit dem Megatrend Nachhaltigkeit in Verbindung. Doch der MDAX-Konzern dürfte einer der vermeintlich unwahrscheinlichen Profiteure des Klimawandels sein. Was sind die Gründe dafür und wie sind die langfristigen Aussichten für die Dürr-Aktie?
Dürr mit guten Zahlen im dritten Quartal
Dank geringerer Probleme bei den Lieferketten und anderer Effekte wie zum Beispiel einer etwas weniger strengen Lockdown-Politik in China konnte der Anlagenbauer Dürr hervorragende Q3-Zahlen präsentieren. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahr um fast 25 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro.
Das EBIT lag bei rund 55 Prozent (ein Plus von 8,7 Prozent) und der Quartalsgewinn landete bei knapp 36 Millionen Euro – mehr als Analysten im Vorfeld erwartet hatten und fast doppelt so viel wie in Q3 2021. Auch die die EBIT-Marge stieg auf 5,6 Prozent und verbesserte sich im Vergleich zum Vorquartal deutlich.
Hoher Auftragsbestand und Auftragseingang stärken den MDAX-Konzern
Für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen die Umsatzprognose – der Umsatz soll nun am oberen Ende der Spanne von 3,9 bis 4,2 Milliarden Euro landen. Dank des sehr hohen Auftragsbestandes dürfte auch der Umsatz im vierten Quartal die Erwartungen erfüllen.
Noch besser sieht es beim erwarteten Auftragseingang im Gesamtjahr aus: Dieser soll nun zwischen 4,8 und 5,1 Milliarden Euro liegen. Zuvor hatte Dürr eine Spanne von 4,4 bis 4,7 Milliarden Euro angepeilt.
Zukunftsfelder ermöglichen Wachstumsprognosen bei Dürr
Als Anlagenbauer und Automobilzulieferer profitiert Dürr direkt von der Notwendigkeit vieler Unternehmen, nachhaltigere Produktionsprozesse zu implementieren. Das gilt für alte Geschäftsfelder – Dürr hat zum Beispiel energieeinsparende Lackieranlagen entwickelt – wie auch für neue Geschäftsfelder. Stichworte sind hier Megatrends wie Nachhaltigkeit, Automatisierung oder E-Mobilität.
Beispielsweise die Bereiche Produktionstechnik für klimafreundliche Holzhäuser und Beschichtungstechnik für Batteriezellen sollen in den nächsten Jahren stark wachsen. Dürr ist als Anlagenbauer in den kommenden Jahren also sehr gefragt bei vielen großen Kunden – nicht nur, aber auch in der Automobilindustrie.
Dürr geht davon aus, dass der Konzernumsatz bis 2030 auf rund sechs Milliarden Euro jährlich gesteigert werden kann. Auch am Ziel einer Marge von 8 Prozent ab 2024 hält der MDAX-Konzern fest. In den Jahren ab 2025 soll dieser Wert gehalten oder sogar noch übertroffen werden.
Dürr-Aktie mit Potenzial dank Megatrends
In 2022 ist die Dürr-Aktie durch Lieferkettenprobleme und Inflationsdruck unter die Räder gekommen. Aber die mittel- und langfristigen Aussichten sind positiv. Der Anlagen- und Maschinenbauer wird in den kommenden Jahren von den Trends profitieren – ein erster Beleg sind die Rekord-Auftragseingänge. Sollten die Wachstumsziele in den kommenden Quartalen erreicht werden bzw. realistisch bleiben, dürfte auch die Dürr-Aktie klettern und alte Höchststände sind erreichbar.