Drägerwerk mit schwachem Jahresstart
Nach starken Vorjahreszahlen ist der Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Drägerwerk im 1. Quartal 2024 zum Teil deutlich hinter den guten Vorjahreszahlen zurückgeblieben. Laut den gestern veröffentlichten vorläufigen Zahlen lag Dräger im 1. Quartal 2024 sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis unterhalb der Werte aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Bevor ich näher auf die aktuellen Quartalszahlen eingehe, möchte ich Ihnen das Unternehmen aus dem hohen Norden kurz vorstellen.
Drägerwerk im Fokus
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA (kurz: Dräger) ist laut eigenen Angaben ein international führendes Unternehmen auf den Gebieten der Medizin- und Sicherheitstechnik. In der Medizintechnik-Sparte entwickelt und produziert Dräger Anästhesie-Arbeitsplätze, Beatmungsgeräte, Patientenmonitoring und Geräte für die medizinische Versorgung von Früh- und Neugeborenen.
Im Bereich Sicherheitstechnik entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Personenschutzausrüstungen, Gasmesstechnik, Tauchtechnik sowie Alkohol- und Drogenmessgeräte. Zu den Kunden des Lübecker Unternehmens zählen vor allem Krankenhäuser, Feuerwehren, Rettungsdienste, Behörden, Militär, Bergbau sowie die Industrie.
Dräger hat 20 Entwicklungs- und Fertigungsstandorte. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen 325,4 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben und 16 neue Produkte entwickelt.
Das bereits 1889 in Lübeck gegründete Unternehmen befindet sich auch in fünfter Generation noch mehrheitlich in Familienbesitz. Dräger beschäftigt weltweit mehr als 15.000 Mitarbeiter und ist in über 190 Ländern der Erde vertreten. 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 3,37 Mrd. Euro und einen operativen Gewinn (EBIT) von 172,4 Mio. Euro.
Schwacher Jahresstart
Laut den vorläufigen Quartalszahlen hat Dräger im Zeitraum Januar bis März 2024 einen Umsatz in Höhe von rund 736 Mio. Euro erzielt. Damit lag das Unternehmen währungsbereinigt um 2,6% (nominal: -3,3%) unter dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums.
Dabei setzte das Segment Sicherheitstechnik sein Wachstum fort und verzeichnete einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um 10,0% (nominal: 9,3%) auf rund 318 Mio. Euro. Das Segment Medizintechnik verbuchte allerdings einen währungsbereinigten Rückgang um 10,4% (nominal: -11,2%) auf rund 417 Mio. Euro.
Beim Ergebnis musste Dräger noch deutlichere Rückgänge hinnehmen. So lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im 1. Quartal 2024 bei rund 15 Mio. Euro. Das waren 94% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die EBIT-Marge belief sich auf rund 2,0%.
Weiterhin gute Auftragsentwicklung – Jahresprognose bestätigt
Erfreulich ist, dass die Nachfrage nach Dräger-Produkten und -Services auch im neuen Jahr hoch geblieben ist. So stieg der vorläufig berechnete Auftragseingang währungsbereinigt im 1. Quartal um 1,5% (nominal: 0,9%) auf rund 811 Mio. Euro an und lag damit sogar über dem hohen Niveau des 1. Quartals 2023.
Im Segment Sicherheitstechnik stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum währungsbereinigt um 6,1% (nominal: 5,5%) auf rund 357 Mio. Euro an. Im Segment Medizintechnik ging er währungsbereinigt um 1,9% (nominal: -2,5%) auf rund 454 Mio. Euro zurück.
Nicht zuletzt aufgrund der guten Auftragslage bestätigt Dräger seine Jahresprognose. So rechnet das Unternehmen auch weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von 1 bis 5% und einer EBIT-Marge von 2,5 bis 5,5%.