Deutz-Aktie in der Analyse: Schwäche und Hoffnung

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Der Kurs der Deutz-Aktie tendiert in den letzten Wochen seitwärts und notiert bei rund 4,50 Euro (Stand: 05. September 2024, ca. 11 Uhr). Dabei ist das Papier Anfang August um bis zu 15 Prozent abgerutscht und hat seit Jahresbeginn bisher unterm Strich rund 5 Prozent verloren.

Die jüngsten Quartalszahlen von Deutz haben nicht überzeugt, weshalb Anleger derzeit in der Regel skeptisch sind. Vor allem beim Auftragseingang und der Umsatzentwicklung hat sich die Konjunktur-Schwäche bemerkbar gemacht. Es gibt trotzdem Grund zur Hoffnung für Anleger bei der Deutz-Aktie. Denn zum einen könnte die Talsohle nun erreicht sein, zum anderen dürften die jüngsten Übernahmen einen Schub geben.

Deutz mit insgesamt enttäuschenden Halbjahreszahlen

In Q2 hat der Motoren-Hersteller aus Köln mit rund 420 Millionen Euro etwa 15 Prozent weniger Umsatz erzielt. Im 1. Halbjahr landete der Umsatz bei knapp 876 Millionen Euro und damit 12,6 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Beim Auftragseingang war der Rückgang mit minus 18,1 Prozent (auf 791 Millionen Euro) sogar noch deutlicher. Der Auftragsbestand lag Ende Juni bei rund 366 Millionen Euro.

Das EBIT lag mit rund 39 Millionen Euro 44,6 Prozent unter dem Wert aus dem 1. Halbjahr von 2023. Und der Gewinn halbierte sich in etwa auf knapp 26 Millionen Euro. Deutz wertete es als gutes Zeichen, dass der Konzern auch in den konjunkturell sehr herausfordernden Zeiten nicht in die roten Zahlen abrutscht.

An der Prognose für Umsatz (1,9 bis 2,1 Milliarden Euro) sowie EBIT-Rendite (zwischen 5,0 und 6,5 Prozent) hält Deutz weiterhin fest. Lediglich beim Absatz rechnet man nun damit, „bestenfalls das untere Ende (der) bisherigen Absatzprognose von 160.000 bis 180.000 Motoren zu erreichen“ (Quelle: Halbjahresbericht von Deutz, PDF vom 8. August 2024).

Deutz-Aktie: Übernahme hilft

Deutz hat offensichtlich mit der schwachen Konjunktur zu kämpfen und kann die Vorjahreswerte bei Umsatz und Gewinn bisher nicht erreichen. Die Analysten bleiben bei der Deutz-Aktie trotzdem optimistisch. Zwar hat Warburg Research hat das Kursziel von 10,50 auf 9,20 Euro gesenkt, das Votum „Buy“ jedoch beibehalten. Hauck Aufhäuser hat das Kursziel von 10,40 Euro bestätigt. Beachtlich: Das sind jeweils mehr als 100 Prozent Kurspotenzial.

Aber weshalb bleiben die Analysten trotz der schwachen Zahlen positiv gestimmt? Zum einen rechnen viele – auch das Unternehmen selbst – damit, dass sich das wirtschaftliche Umfeld spätestens in 2025 verbessern wird und Q2 einen vorläufigen Tiefpunkt darstellt. Und auch die jüngsten Übernahmen wie die des US-Stromgenerator-Spezialisten Blue Star dürften Deutz Auftrieb geben. Stromgeneratoren sind ein Wachstumsmarkt und Deutz ist auf dem besten Wege, sich hier gut zu positionieren.

Für Anleger heißt das im Augenblick noch geduldig bleiben. Denn ob sich das Umfeld im aktuellen Q3 bereits aufhellt, ist durchaus fraglich. Mittel- und langfristig bietet die Deutz-Aktie auch aufgrund der Diversifizierung des Produkt-Portfolios jedoch durchaus Chancen.

Quelle: https://aktienscreener.com