Deutschland finanziert Italien über die EZB
Italien wird zunehmend zu einem großen Problem für die Stabilität der Euro-Zone. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich die Staatsverschuldung Italiens bereits massiv erhöht. Die Gründe für die Besorgnis der Anleger wie auch der europäischen Gemeinschaft sind zahlreich: Eine hohe Arbeitslosigkeit, veraltete Infrastruktur, ineffiziente Verwaltung und Vergreisung durch den demographischen Wandel waren die dringendsten Baustellen des Landes, bevor Italien als erstes europäisches Land und mit voller Wucht von der Corona Pandemie getroffen wurde.
Mit der Wirtschaftskrise werden die Schulden Italiens einerseits weiter wachsen, andererseits helfen die erstmals beschlossenen EU-Gemeinschaftsanleihen dem Land sich zu wesentlich günstigeren Konditionen zu refinanzieren. Aber mit den geringen Wachstumsraten der vergangenen Jahre wird sich die Staatsverschuldung Italiens dauerhaft nicht verringern lassen.
Deutschland finanziert Italien über die EZB: Der Euro droht zur Lira zu mutieren!
Die steigenden Zinsen sind für das marode Italien ein gigantisches Problem. Deswegen muss die EZB wieder einmal eingreifen, damit Italien nicht kollabiert. Die ersten Statistiken der EZB-Anleihekäufe seit der Ankündigung ihres neuen PEPP-Rettungsprogramms und seit dem Start des neuen Zinsmanipulationsinstruments TPI belegen, dass die Europäische Zentralbank bereits italienische Staatsanleihen mit Mitteln aufkauft, die aus deutschen Anleihen frei werden.
Die EZB-Nettoverkäufe deutscher Anleihen beliefen sich bereits im Juni und Juli auf 15 Milliarden Euro. Annähernd der identische Betrag wurde von der EZB in italienische (10 Mrd. Euro) und spanische (5 Mrd. Euro) Staatsanleihen investiert. Auch hier findet eine Umverteilung statt. Deutsche Bürger müssen zu hohe Zinsen bezahlen, zu Gunsten der ehemaligen Weichwährungsländer, allen voran zu Gunsten Italiens. Ebenso findet ein Wert- und Wohlstandstransfer statt, von EU-Nordeuropa nach EU-Südeuropa!