Deutsche Post DHL Aktie nach starken Zahlen leicht im Plus

Inhaltsverzeichnis

Die Deutsche Post surft weiter auf der Erfolgswelle: Auch im zweiten Quartal ging es für den Logistikkonzern steil aufwärts, wie die heute vorgelegte Bilanz für das abgelaufene Vierteljahr wie erwartet bestätigt hat.

DHL profitiert vom boomenden Onlinehandel

Seit Jahren boomt der Onlinehandel und damit der Paketversand. Die Pandemie hat diesen Trend noch einmal verstärkt – und die Post ist der große Profiteur dieser Entwicklung, genauer gesagt die Logistiksparte DHL.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte das operative Ergebnis (Ebit) auf 2 Milliarden Euro zu und hat sich damit binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt. Im Vorjahresquartal waren 912 Millionen Euro erzielt worden. Der Umsatz kletterte um mehr als ein Fünftel auf 19,5 Milliarden Euro. Vorstandschef Frank Appel rechnet damit, dass der Trend sich über die Pandemie hinaus fortsetzen und langfristig verfestigen wird.

Konzern bestellt Elektroflugzeuge

Unterdessen baut der Bonner Konzern sein Engagement im Bereich Klimaschutz weiter aus: Demnach hat der Logistikriese gerade erst 12 E-Flugzeuge beim US-Hersteller Eviation bestellt. Voraussichtlich 2024 sollen die Maschinen ausgeliefert werden. Die Frachtmaschinen vom Typ „Alice“ sollen 1.200 Kilogramm Fracht transportieren können und eine maximale Reichweite von 815 Kilometern erzielen.

Damit setzt die Deutsche Post ihren Weg fort, den sie bereits früh aufgenommen hat: Noch bevor staatliche Vorgaben die Konzerne zum Handeln zwangen, setzte das Unternehmen auf Elektrofahrzeuge. Zeitweise wurden die E-Scooter sogar in Eigenregie produziert, nachdem man die gelben Flitzer in Zusammenarbeit mit einem Aachener Start-up auf die Bedürfnisse der Paketzusteller hin optimiert und gemeinsam entwickelt hatte. Etablierte Autohersteller hatten entsprechende Anfragen der Post damals noch abgelehnt. Inzwischen haben sie selbst ihr Elektroportfolio ausgeweitet.

Vorreiter in Sachen Emissionsreduzierung

Bei DHL werden Pakete auf der letzten Meile längst mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen ausgeliefert, Mehr als 15.000 Streetscooter sind mittlerweile auf den Straßen unterwegs. Insgesamt plant die Deutsche Post Investitionen in Höhe von 7 Milliarden Euro bis 2030, um seine Emissionsbilanz zu verbessern.

Das dürfte ganz im Sinne der politischen Vorgaben aus Berlin und Brüssel sein. Gerade erst hat die EU mit „Fit for 55“ ein Programm vorgestellt, das ehrgeizige Wege aufzeigt, um das Ziel zu erreichen, im Jahr 2030 europaweit 55 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als im Jahr 1990.

Deutsche Post DHL Aktie: Analysten sehen Luft nach oben

Am Frankfurter Börsenparkett legte die Deutsche Post Aktie nach Vorlage der Quartalsbilanz um 0,7 Prozentpunkte zu. Die starken Zahlen hatten Anleger bereits Anfang Juli eingepreist, als der Konzern vorläufige Zahlen bekanntgegeben und zugleich seine Prognosen für das laufende Jahr sowie den mittelfristigen Ausblick nach oben korrigiert hatte.

Analysten sind seither voll des Lobes, mit großer Mehrheit empfehlen sie die Deutsche Post Aktie zum Kauf und sehen dabei durchaus noch Luft nach oben: Die Kursziele variierten zuletzt zwischen 60 Euro (Baader Bank) bis 77 Euro (Deutsche Bank). Beide korrigierten somit das Kurspotenzial im Zuge der starken Quartalszahlen nach oben.

Auch zahlreiche weitere Analysten hatten zuletzt ihre Kursziele für die Deutsche Post Aktie angehoben, darunter etwa die Berenberg Bank (63 statt zuvor 61 Euro), das Analysehaus Jefferies (65 statt 60 Euro) sowie Goldman Sachs (71 statt 68 Euro). Auf Jahressicht hat sich das Papier bereits um 60 Prozent verteuert und kostete zuletzt knapp 58 Euro.