Deutsche Post Aktie: Glänzende Aussichten
Für viele Kinder sind es die aufregendsten und längsten Tage des Jahres, für viele Erwachsene die stressigsten – und für Paketauslieferer mit Abstand die anstrengendsten: Weihnachten steht vor der Tür.
Längst vorbei sind die Zeiten, als DHL, Hermes, DPD und Co. nur die liebevoll verpackten Päckchen und Präsente zustellen mussten, die Verwandte, Freunde oder Geschäftspartner einander als Geste der Aufmerksamkeit zukommen ließen. Inzwischen wird ein Großteil dessen, was an Heiligabend unterm Baum landen soll, online bestellt und quer durch die Republik – oder auch darüber hinaus – verfrachtet, verschifft, versandt und zugestellt.
Steigende Ansprüche
Und nicht nur die schiere Menge an Weihnachtspaketen wächst von Jahr zu Jahr, sondern auch die Ansprüche der Logistikkunden auf beiden Seiten: Wer online bestellt, erwartet eine kurzfristige Zustellung pünktlich vor den Feiertagen. Auf der anderen Seite versuchen Onlinehändler ihren Kunden genau das zu garantieren – um auch noch für diejenigen attraktiv zu bleiben, die Jahr für Jahr vom anstehenden Weihnachtsfest überrascht werden und Last-Minute-Geschenke organisieren müssen.
So sind es gerade diese letzten paar Tage vor Weihnachten, an denen das Paketaufkommen noch einmal deutlich anwächst – parallel zur Vorfreude der Kinder und zur Nervosität derer, die auf rechtzeitiges Eintreffen ihrer Weihnachtsgeschenke warten. Das Schlussquartal zählt für den Einzelhandel wie auch für die Logistikbranche längst zum umsatzstärksten Zeitraum des Jahres.
DHL-Päckchen werden teurer
Insofern können Kunden dem Logistikriesen Deutsche Post und dessen Tochter DHL geradezu dankbar sein, dass die Anhebung der Paketpreise erst zum Jahreswechsel erfolgt. Im Schnitt sollen die Versandkosten um rund 3 Prozent angehoben werden, wobei allerdings Unterschiede je nach Größe und Gewicht des Päckchens bestehen. Die letzte Preiserhöhung im Paketbereich liegt bei dem Bonner Konzern bereits drei Jahre zurück, die meisten Konkurrenten haben erst in jüngster Vergangenheit mit den Portokosten angezogen.
Auffällig ist, dass DHL künftig noch deutlicher als bisher differenziert zwischen Online- und Filialkosten: Kunden, die ihre Päckchen selbst frankieren und in der Filiale nur noch abgeben, zahlen schon jetzt weniger als diejenigen, die ihre Sendungen vor Ort frankieren lassen. Ab 2020 wird die Differenz sogar noch steigen. Damit will DHL die Filialen entlasten und dem gestiegenen Personalaufwand entgegenwirken, der mit dem höheren Paketaufkommen einhergeht.
Deutsche Post auf Wachstumskurs
Bereits ohne Einbeziehung des Weihnachtsquartals zeichnet sich für 2019 eine blendende Entwicklung der Deutschen Post ab. Nach Vorlage starker Quartalszahlen für den Zeitraum bis Ende September hat Vorstandschef Frank Appel die Jahresprognose bestätigt. Demnach erwartet der Konzern ein operatives Ergebnis von mindestens 4 Milliarden Euro.
Auch aus Anlegersicht war es ein erfreuliches Jahr: Die Deutsche Post Aktie hat seit Jahresbeginn um mehr als 40 Prozent zugelegt. Auch die Zukunftsaussichten sind rosig: Für die kommenden Jahre erwartet der Logistikriese weiteres Wachstum – nicht nur im Weihnachtsgeschäft.