Deutsche Post Aktie: 3.000 neue Packstationen bis 2021
Der Onlinehandel boomt – und mit ihm das Paketgeschäft der Deutschen Post. Der Logistikkonzern hat in dieser Woche seine mittelfristige Strategie vorgestellt und die fußt maßgeblich auf dem weiteren Erfolg des Päckchenversands.
Um den Paketservice für die Kunden zu verbessern, setzt der Bonner Konzern auf sein bewährtes Packstation-System: Dieses soll deutlich ausgebaut werden, bis zum Jahr 2021 will die Post rund 3.000 zusätzliche Automaten aufstellen und damit das Netz nahezu verdoppeln. Aktuell gibt es bundesweit etwa 4.000 Packstationen, angestrebt werden nun 7.000 Stück, wobei Stadt und Land gleichermaßen bedacht werden sollen.
Packstationen sparen Zeit und Geld
Die Packstationen, die häufig an viel frequentierten Plätzen wie Bahnhöfen, Tankstellen, Einkaufszentren sowie auf Parkplätzen von Baumärkten oder Discountern aufgestellt sind, ermöglichen den Kunden den Empfang und Versand von Paketsendungen rund um die Uhr, unabhängig von Schalteröffnungszeiten, die sich häufig kaum mit üblichen Arbeitszeiten in Einklang bringen lassen.
Zugleich bietet die Automatisierung und Abwälzung der Leistungen auf den Kunden selbst für die Deutsche Post DHL enormes Sparpotenzial. Das ohnehin schon ausgedünnte Filialnetz dürfte weiter in sich zusammenschrumpfen, Kooperationen mit Paketannahmestellen in Kiosken oder Schreibwarenläden hingegen ausgeweitet werden.
Briefgeschäft sackt weiter ab
So sehr das Paketgeschäft auf der einen Seite punktet, so sehr leidet auf der anderen Seite das Briefgeschäft. Gleich mehrfach hat die Post das Porto für Standardbriefe in den vergangenen Jahren drastisch erhöht, anders lohnt es sich kaum noch. Private Korrespondenz läuft fast nur noch übers Smartphone, interne Unternehmenskommunikation oftmals via E-Mail. Lediglich geschäftliche oder höchstoffizielle Schreiben werden noch regelmäßig per Post zugestellt, doch auch in ihrer Kundenkommunikation stellen viele Unternehmen längst auf digitale Alternativen um – kein Wunder, denn das spart neben Zeit auch Papier, Porto und Personal.
Und so sind die Bestrebungen von der Post und ihren Geschäftskunden im Wesentlichen dieselben: mehr Automatisierung, weniger Personalkosten. Der Fokus aufs Paketgeschäft dürfte sich rechnen für den ehemaligen Staatskonzern. Allein im zweiten Quartal des laufenden Jahres stieg der Umsatz im Inland in diesem Bereich bei der Deutschen Post rasant um mehr als 10 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.
Deutsche Post Aktie im Minus
Die 3.000 zusätzlichen Packstationen bis 2021 bilden zudem nur ein Etappenziel. Auch darüber hinaus sollen weitere Stationen aufgestellt werden, um ein möglichst flächendeckendes Angebot zu gewährleisten.
An der Börse kamen die aktuellen Pläne allerdings nicht so gut an: Die Deutsche Post Aktie musste seit Anfang der Woche kräftig Federn lassen und bewegt sich rund 4 Prozent im Minus. Der Kurs des Papiers rutschte am Mittwoch ab auf unter 29 Euro.
Die Einschätzungen der Analysten gehen derzeit auseinander, wobei eine Mehrheit nach wie vor zum Kauf der Aktie rät. Das Kursziel liegt im Schnitt bei knapp 35 Euro und damit fast 20 Prozent oberhalb der jüngsten Notierung.