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Deutsche Bank Aktie nach Q2-Verlust tiefrot

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Es war eine Klatsche mit Ansage: Die Deutsche Bank hat im abgelaufenen Quartal rote Zahlen geschrieben. Das war bereits erwartet worden, denn seit Ende April ist bekannt, dass das Geldhaus 1,3 Milliarden Euro zur Seite legen muss für den noch immer nicht ausgeräumten Rechtsstreit mit ehemaligen Aktionären der Postbank.

Erster Quartalsverlust seit 2020

Unterm Strich stand daher für den Zeitraum von April bis Ende Juni ein Verlust von 143 Millionen Euro. Zum ersten Mal seit 2020 rutscht Deutschlands größte Bank damit in die roten Zahlen. Im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres hatte die Deutsche Bank noch 763 Millionen Euro Gewinn eingefahren.

Ohne den Postbank-Effekt fiel das Zahlenwerk jedoch sogar etwas besser aus als von Analysten erwartet. So fiel ohne diese Rückstellung der Vorsteuergewinn mit 1,7 Milliarden Euro höher aus als im Vorjahresquartal. Damals hatten 1,4 Milliarden Euro in den Büchern gestanden.

Anleger lassen Deutsche Bank Aktie fallen

Trotz der erwarteten Schwäche ließen Anleger die Aktie der Deutschen Bank an diesem Mittwoch fallen wie eine heiße Kartoffel. Um zeitweise mehr als 8 Prozentpunkte ging es für das Papier abwärts. Im Laufe des Handelstages konnten die Verluste zwar ein wenig eingedämmt werden, dennoch zementierte die Aktie ihren letzten Platz im Dax mit deutlichem Abstand und einem Minus von zuletzt rund 7 Prozent. Auf lange Sicht zählt die Deutsche Bank Aktie dennoch zu den Dax-Spitzen. Allein im laufenden Kalenderjahr legte der Kurs um rund 20 Prozent zu.

Den Aktionären stieß nicht zuletzt sauer auf, dass Vorstandsmitglied James von Moltke weitere Aktienrückkäufe für das laufende Jahr ausschloss. Außerdem plant die Deutsche Bank mit einer etwas umfassenderen Risikovorsorge als bisher, um Kreditausfälle abzusichern.

Tagesgeschäft und Investmentbanking laufen rund

Als positiver Aspekt der aktuellen Bilanzpräsentation dürfte von Seiten der Märkte aufgenommen worden sein, dass es im operativen Geschäft wie auch im Investmentbanking weitgehend rund läuft. Die Erträge im laufenden Tagesgeschäft kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Im Investmentbanking lag das Plus bei satten 10 Prozent auf nun 2,6 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn beläuft sich auf 411 Millionen Euro und markiert „das beste Ergebnis in einem zweiten Quartal seit 13 Jahren“, wie Vorstandschef Christian Sewing hervorhob.

Die Postbank-Übernahme, die auch nach fast anderthalb Jahrzehnten noch für Ärger sorgt, könnte im kommenden Monat juristisch entschieden werden. Kommt es nicht zu einer außergerichtlichen Einigung zwischen den Konfliktparteien, soll voraussichtlich am 21. August das Oberlandesgericht Köln ein Urteil fällen. Konkret geht es dabei um die Zwangsabfindung, die Minderheitsaktionäre im Jahr 2010 erhalten hatten.

Postbank sorgt weiter für Probleme

Die Integration der Postbank in die Systeme der Deutschen Bank laufen seit jeher mehr schlecht als recht. Eine ursprünglich geplante Implementierung wurde bereits vor Jahren aufgegeben. Eine IT-Umstellung im vergangenen Jahr sorgte wochenlang für Chaos und Ausfälle, Kunden hatten nur eingeschränkten Zugriff auf ihre Konten, zahlreiche Geschäfte konnten nicht vernünftig abgewickelt werden. Immer wieder gerät die Postbank seither in die Schlagzeilen und verärgert ihre Kunden – und nun auch einmal mehr die Aktionäre der Deutschen Bank.