Warum die Konjunktur in Deutschland kollabiert

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Die Konjunktur in Deutschland kollabiert. Sie wird derzeit regelrecht ausradiert von zwei Faktoren: Knappheit bei Rohstoffen, Energie und Vorprodukten und – daraus resultierend – extremer Inflation.

Beispiel gefällig? Bitteschön.

Extreme Lieferprobleme – und die Folgen

Im deutschen Einzelhandel klagten im September unglaubliche 74 Prozent (!) der Einzelhändler über Lieferprobleme, wie aus einer Umfrage des ifo Instituts hervorgeht. „Die Beschaffungsprobleme aus der Industrie sind nun auch hier angekommen“, sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Manches Weihnachtsgeschenk wird vielleicht nicht lieferbar sein oder teuer werden.“

Gegenwärtig sei „Sand im Getriebe der weltweiten Logistik. Zudem sind Frachtraten in der Schifffahrt deutlich erhöht worden“, sagt Wohlrabe. Die Knappheit bei Chips führt bei Händlern mit elektronischen Produkten aller Art dazu, dass nicht jedes Produkt sofort verfügbar ist. Was naturgemäß zu Preiserhöhungen führt. „Die Industrie hat Preiserhöhungen angekündigt und diese kommt jetzt zwangsläufig im Einzelhandel an.“, sagt Wohlrabe.

Herr Wohlrabe vergisst allerdings, dass es hier nicht nur um Weihnachtsgeschenke geht, die nicht geliefert werden können. Es soll ja auch Leute geben, die Handys, Laptops oder ein Auto zur Ausübung ihres Berufes benötigen. Das heißt, wir werden bald dramatische Zweitrundeneffekte dieser Mangelwirtschaft erleben.

Warum das Chaos erst beginnt

Beide Entwicklungen (Knappheit und Inflation) sind keine Naturereignisse. Sie sind aus eklatanten Fehlentscheidungen der Politik entstanden.

Da sich an dieser Politik (Mix aus Behinderungen von Wirtschaft und Konsum sowie weitere Schuldenorgien) nichts geändert hat, bleiben uns auch die Folgen weiterhin erhalten. Wer mit der Aufhebung der wohlstands-zerstörenden „Corona-Maßnahmen“ unbedingt warten will, bis wir eine Impfquote von 150 Prozent erreichen, der beschwört eine Mangelwirtschaft mit wahrscheinlich wesentlich drastischeren Folgen als Corona geradezu herauf.

Die galoppierende Inflation gibts gratis obendrauf. In Kürze könnte die starke Inflation sogar dem Aktienmarkt gefährlich werden. Das hatten wir schon einmal. In den 1970er Jahren. Damals taumelten die Börsen jahrzehntelang von einem Crash zum nächsten.

Wenn für die Aktienkurse nur reales Wachstum zählt, ist der DAX „geliefert“

Für die Aktienkursentwicklung zählt nur reales Wachstum. Kann ein Unternehmen 10 % Wachstum ausweisen, aber die Inflation beträgt ebenfalls 10 %, so liegt kein reales Wachstum vor und die Kurse können (theoretisch) nicht steigen. Das scheinbare Wachstum würde ja lediglich durch den allgemeinen Preisauftrieb Zustandekommen. Das mögen die Börsen nicht.

Hier zählt nur reales Wachstum. In den 1970er Jahren hatten wir zwar ein hohes nominales Wachstum, aber auch eine hohe Inflation. Die Folge war, dass das reale Wachstum sehr gering war – und zwei Jahre lang sogar negativ.

Der Aktienmarkt folgte dem realen Gewinnwachstum. In den 1970er Jahren ging es bei den Aktien von einem Bärenmarkt zum nächsten. Nur für Gold und Goldminen waren die Zeiten wirklich glänzend.

Wachstum schwächt sich in 2022 weiter dramatisch ab – DAX-Crash?

Aktuell sehen wir für dieses Jahr noch positives reales Gewinnwachstum. Im kommenden Jahr wird das jedoch schwieriger. Im Moment rechnen Analysten für den S&P 500 mit einem nominalen Wachstum von 10 % im kommenden Jahr. Das klingt auf den ersten Blick gut. Doch hatten wir ein Wachstum von 60 % in diesem Jahr. Wir sehen also einen regelrechten Wachstumseinbruch.

Wenn wir von diesen 10% Wachstum noch die zu erwartende Inflation in etwa gleicher Höhe abziehen (reales Wachstum!), dann stagnieren die Gewinne der Unternehmen 2022 im Vergleich zu 2021 geradezu. Und dann wird es auch für die Aktienkurse schwierig. Seien Sie vorbereitet!