Über diese Hürde muss der DAX!
Das Beben vom 1. und 2. August hat die Börse noch nicht ganz verkraftet. Während der S&P 500 schon deutlich schneller Richtung alte Hochs zurückgelaufen ist, klemmt es beim DAX etwas.
Wir sind allerdings schon über eine wichtige Marke gelaufen. Insofern sind die Bullen nicht völlig schwach auf der Brust. Doch etwas mehr Schwung könnte der Index durchaus gebrauchen.
DAX im Tageschart
Die blaue Linie markiert Tiefs von 19. April und 2. August. Wer am 2. August dachte, dass diese Unterstützung hält, wurde mit weiteren 600 Punkten nach unten überrascht. Wir rissen genau dieses Gap über das Wochenende. Doch die Kurslücke hat der DAX bereits wieder geschlossen. Seine 1. Mission ist damit erfüllt.
Das markierte Rechteck zeigt uns die nächste Aufgabe, die offensichtlich etwas schwerer ist. Denn der Anstieg des DAX nimmt ab. Während in der direkten Gegenbewegung nach dem Absturz die Kurse wieder steil nach oben kletterten, kommen die Bullen jetzt ins Schwitzen. Kein Wunder bei dem Wetter.
Wenn wir die heutige Tageskerze überinterpretieren wollen, zeigt es auch eindeutig, dass wir Abwärtsdruck hatten, aber die Käufer die Kurse wieder hochgezogen haben. Ob Sie die Variante heute als Dragonfly Doji oder Cross Doji sehen, ist völlig nebensächlich. Wichtig ist, dass es ein bullisches Zeichen ist.
Wobei wir auch nicht übertreiben brauchen. Die maximale Spanne im DAX waren heute etwa 150 Punkte. Das ist schon kurz vor Hitzefrei.
Welche Marken sind jetzt wichtig beim DAX?
Nun, dass es nicht unter 17.000 Punkte gehen darf, sollten Ihnen jetzt klar sein. Vor dieser Marke haben die Käufer den Mini-Crash aufgefangen. Wenn wir jetzt noch tiefer fallen sollten, hätte ich die 16.350 Punkte als Tief von Mitte Januar als nächstes Ziel im Angebot.
Bei 14.650 Punkten liegt das letzte größere Tief von Ende Oktober 2023. Auch das kann nicht ausgeschlossen werden, wenn wir in den kommenden Wochen einen üblichen Verlauf erleben. Gerade der September ist gerne einmal leuchtend rot!
Was bewegt die Märkte?
Das Thema japanischer Leitzins ist vom Tisch. Dass dort die Nullzinspolitik überraschend endete, war ein Schock für die Börsen. Doch den haben wir jetzt überwunden. Die Frage bleibt, wie der Konflikt um Israel weitergeht. Sobald das richtig eskaliert, werden wir sicherlich auch entsprechend Bewegung an den Börsen sind. Und die wird in den seltensten Fällen nach oben laufen. Außer vielleicht beim Rohöl.
Michael Berkholz entdeckte vor einigen Jahren seine Leidenschaft fürs Trading und gibt sein Wissen heute mit großer Leidenschaft an seine Leser weiter. Er ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
