Schwacher DAX, Zinsentscheid, Inflation: Anleger zittern
Die Nerven der Anleger liegen heute einmal mehr blank. Ich hoffe natürlich Ihre noch nicht? Und vor allem: Dass Sie sich nicht panikartig von wertvollen Aktien trennen.
Mehrere Unsicherheitsfaktoren
Für Verunsicherung sorgt vor allem der mit Spannung erwartete Zinsschritt der US-Notenbank Federal Reserve. Denn die Fed wird den Leitzins heute Abend deutlich anheben, Experten zufolge wahrscheinlich mindestens um 0,75 Prozentpunkte.
Außerdem sorgt die Inflation weiterhin für Nervosität sowie Negativmeldungen aus Moskau. Denn Russlands Präsident Putin verkündet per Anspreche im Fernsehen eine angeordnete Teilmobilmachung für Russland an. Einberufen wolle er nur Bürger, die in der Reserve sind, sowie die, die in den Streitkräften gedient haben, militärische Spezialitäten mitbringen und notwendige Erfahrung haben. Hinzu kommt, dass er außerdem mit dem Einsatz von Atomwaffen droht.
Börsen schaukeln weiter
Zieht sich diese Entwicklung ja bereits die ganze Woche durch, geht es heute noch einmal unter anderem für den DAX einige Punkte weiter nach unten.
Mit gerade einmal 12.530 Zählern zum heutigen Handelsstart gibt der Deutsche Leitindex zunächst über 1% zum gestrigen Schlusskurs ab. Investoren warten mit neuen Käufen am Aktienmarkt zunächst weiter ab und werden zunächst die anstehende Zinsentscheidung in den USA begutachten.
Diese Titel des deutschen Kurszettels stehen heute besonders unter Druck
Mit Blick auf die 40 DAX-Titel, gehen vor allem die Anteilsscheine der Deutschen Post heute auf Talfahrt und geben teils rund 4% nach. Post-Aktien werden Berichten zufolge von einer Herabstufung von „Kaufen“ auf “Neutral” belastet, welche Goldman Sachs-Analysten vorgenommen haben. Aber auch Zalando- sowie Infineon-Papiere büßen sichtbar ein.
Relative Stärke zeigen hingegen heute unter anderem die Aktien des Biotechnologie-Unternehmens Qiagen und die des Waschmittelherstellers Henkel.
Neuigkeiten gibt es unterdessen seitens des Baustoffherstellers Heidelberg Cement. Der DAX-Konzern benennt sich in Heidelberg Materials um. Auf Konzernebene führt man den neuen Markennamen ab sofort ein. Die Tochterfirmen folgen schrittweise ab 2023. Begründet wurde die Entscheidung mit dem breiteren Leistungsspektrum von Heidelberg Cement sowie dem Ziel, der erste klimaneutrale Konzern der Branche zu werden und damit einhergehend in zwei Jahren CO2-freien Zement zu verkaufen.
Das erwartet uns diese Woche noch
Heute steht ja wie erwähnt wieder einmal die geldpolitische Strategie der US-Fed und deren Chairman Jerome Powell im Rampenlicht der Märkte und Investoren.
Letztlich geht es in dieser Woche erneut um die Aussagekraft von Konjunktur- und Wirtschaftsdaten, der Tonalität und Begründung der Notenbanken – neben den USA auch in China und seitens der Bank of England. Allesamt kommen aktuell zu Zinsentscheidungen zusammen.