Dax vor Zinsentscheidungen: Anleger harren an Seitenlinie aus

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Die neue Handelswoche steht erneut ganz im Zeichen der Zinsentscheidungen der Notenbanken. Bereits in der vergangenen Woche pendelte der Dax um die Marke von 16.000 Zählern und verblieb dabei in einem relativ schmalen Korridor. Daran dürfte sich vorerst nichts ändern, bis die Währungshüter ihren weiteren Kurs bekanntgeben.

Legt die Fed eine Pause ein?

Sowohl die US-Notenbank Federal Reserve als auch die Europäische Zentralbank entscheiden in dieser Woche bei ihren turnusmäßigen Sitzungen über die weitere Zinspolitik. Beobachter erwarten, dass die EZB eine weitere Zinsanhebung um 25 Basispunkte auf dann 3,5 Prozent verkünden wird. Mit Blick auf die Fed gehen die Meinungen dagegen auseinander: Hier mehrten sich zuletzt die Stimmen, die für Juni eine Pause erwarten, ehe im Juli ein weiterer Zinsschritt folgen dürfte.

Für die Entscheidungsfindung der US-Währungshüter dürften auch die frischen Inflationsdaten eine Rolle spielen, die für Dienstag erwartet werden. Anleger blicken zudem in dieser Woche auf die Automobilwerte: Hier stehen die Absatzzahlen für Mai auf der Agenda.

Adidas Aktie profitiert von positivem Analystenkommentar

Bei den Einzelwerten richtet sich der Fokus unter anderem auf die Deutsche Post, die Deutsche Telekom sowie den Sportartikelhersteller Adidas. Letzterer war in den vergangenen Monaten massiv unter Druck geraten, seit die Zusammenarbeit mit US-Rapper Kanye West beendet wurde und ein Loch in die Bilanz riss. Von einem positiven Analystenkommentar konnte das Papier nun aber profitieren: Zum Handelsauftakt am Montagmorgen schoss die Adidas Aktie um 5 Prozent in die Höhe. Zuvor hatte das Analysehaus Bernstein Research die Einstufung auf „buy“ mit Kursziel 190 Euro angehoben. Am Montagvormittag notierte die Adidas Aktie bei knapp 170 Euro.

Die Aktie der Deutschen Telekom war in der vergangenen Woche unter Druck geraten, nachdem Meldungen die Runde machten, wonach Internetgigant Amazon im US-Mobilfunkgeschäft mitmischen will. Anleger befürchten dadurch eine starke Konkurrenz für die Mobilfunktochter T-Mobile US, die seit einigen Jahren einen gewichtigen Anteil an Umsatz und Gewinn in die Konzernkasse der Bonner spült.

Deutsche Post verhandelt mit Bundesnetzagentur über Briefzustellung – Aktie steigt

Die ebenfalls in Bonn ansässige Deutsche Post verhandelt unterdessen mit der Bundesnetzagentur über eine Reduzierung der Briefzustellung. Anstelle der bisherigen 6 Zustelltage könnte die Post künftig nur noch an 5 Tagen ausgeliefert werden. Für den Konzern würde das erhebliche Einsparungen bei den Personalkosten bedeuten.

Der Konzern argumentiert mit dem Siegeszug der digitalen Kommunikationswege: Seit zwei Jahrzehnten ist die E-Mail auf dem Vormarsch, die Zahl postalisch zugestellter Schreiben sinkt kontinuierlich. Für die Deutsche Post ist der Paketversand längst lukrativer als die Briefzustellung. Tatsächlich scheint die Bundesnetzagentur hier ein Entgegenkommen zu signalisieren. Gelingt es der Post, die Zustellung künftig nur noch an 5 statt 6 Tagen pro Woche garantieren zu müssen, dürfte das der Aktie deutlichen Auftrieb geben. Zum Wochenauftakt notiert das Papier knapp 1 Prozent fester bei gut 42 Euro.