Dax vor wegweisender Handelswoche

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Bislang ging es gemächlich zu am Börsenparkett in Frankfurt. Seit Jahresbeginn hat der Dax keine größeren Sprünge gemacht, insgesamt bewegt sich das Barometer in den ersten 3 Wochen des Jahres rund 1,3 Prozent im Minus. Nach der Rekordrally zum Jahresausklang mit einem neuen Allzeithoch von knapp über 17.000 Zählern legten die Anleger nach den Feiertagen erst einmal eine Verschnaufpause ein. Zuletzt ging der Dax mit 16.555 Punkten ins Wochenende.

EZB mit erster Leitzinsentscheidung des Jahres

In der neuen Handelswoche könnte damit aber Schluss sein. Es stehen zahlreiche Termine im Finanzkalender, die für neue Impulse sorgen dürften. So sind die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen in der Eurozone weitgehend verpufft. Die Inflation liegt noch immer klar über dem 2-Prozent-Ziel der Währungshüter. Erst im kommenden Jahr rechnet die Europäische Zentralbank eigenen Angaben zufolge damit, den Zielwert wieder zu erreichen.

Bis dahin dürften Zinssenkungen – wenn überhaupt – moderat ausfallen und eher kosmetischer Natur sein, um die Nerven der Anleger zu beruhigen. Fürs erste ist damit aber noch nicht zu rechnen: Am Donnerstag fällt die Leitzinsentscheidung bei der ersten EZB-Sitzung 2024. Beobachter gehen davon aus, dass die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde den Leitzins vorerst unangetastet lassen.

Wichtige Konjunkturdaten zur Wochenmitte

Im vergangenen Jahr hatte die EZB in rasantem Tempo den Leitzins auf ein bisheriges Rekordniveau in Zeiten der Währungsunion angehoben. Seit September liegt der Leitzins nun unverändert auf einem Niveau von 4,5 Prozent. Die erhoffte Wirkung – ein Rückgang der Inflationsrate – macht sich allmählich bemerkbar, wobei auch Basiseffekte hierbei eine Rolle spielen: Weil die Preise im Vorjahr bereits stark angestiegen waren, fällt die weitere Teuerung prozentual zwar geringer aus, ist im Geldbeutel der Verbraucher aber dennoch deutlich zu spüren.

Einfließen in die Leitzinsentscheidung der europäischen Notenbanker dürften frische Konjunkturdaten, von denen einige ebenfalls in dieser Woche erwartet werden. Für Mittwoch steht das Stimmungsbarometer für die Industrie und den Dienstleistungssektor in Deutschland auf der Agenda. Am Donnerstag folgt der vielbeachtete Ifo-Geschäftsklimaindex. Hier hatte sich nach zaghafter Erholung zum Jahresende überraschend die Stimmung wieder eingetrübt. Umso gespannter blicken Marktteilnehmer nun auf die neuesten Entwicklungen.

Berichtsaison läuft auch in Frankfurt an

Schließlich stehen auch Einzelwerte wieder besonders im Fokus der Anleger. Während in den USA die Berichtsaison bereits auf Hochtouren läuft, geht es hierzulande in den kommenden Tagen gemächlich los. Mit SAP und Sartorius legen die ersten beiden Dax-Unternehmen ihren Quartalsabschluss vor.

In den USA stehen ebenfalls einige Schwergewichte mit frischen Bilanzen im Fokus. So legen am Dienstag unter anderem Verizon, 3M, Johnson & Johnson, Procter & Gamble sowie Netflix ihre Zahlen vor. Am Mittwoch folgen neben weiteren auch AT&T, Tesla und IBM, ehe am Donnerstag Größen wie Intel, Visa oder American Airlines einen Blick in ihre Bücher gewähren.

Auch Alaska Airlines steht für Donnerstag mit Quartalszahlen im Börsenkalender. Die Fluggesellschaft war Anfang des Jahres bereits weltweit in die Schlagzeilen geraten, nachdem sich in einer fabrikneuen Boeing 737 Max während des Steigflugs ein türgroßes Rumpfteil gelöst hatte. Die Passagiere gelangten nach einer Notlandung unbeschadet zurück an den Boden, der Imageschaden für Boeing dagegen ist gewaltig. Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängte ein vorläufiges Flugverbot für Maschinen des Typs, betroffen sind 171 Flugzeuge.