DAX: So sieht Hoffnung aus

Inhaltsverzeichnis

Der DAX ist im heutigen Vormittagshandel auf den höchsten Stand der letzten Wochen geklettert und notiert mit aktuell rund 21.850 Punkten etwa 2,5 Prozent höher als gestern. Das Allzeithoch aus März mit etwa 23.420 Punkten ist derzeit zwar noch sehr weit entfernt – die Kurse nach dem Absturz von Anfang April (es ging kurzzeitig runter bis auf 18.500 Punkte) allerdings ebenfalls.

Was hat den heutigen Kurssprung beim Leitindex ausgelöst? Erneut war es eine Kehrtwende des US-Präsidenten Donald Trump, der an den Märkten das Prinzip Hoffnung freigesetzt hat. Die neuesten Nachrichten: Trump möchte Fed-Chef Jerome Powell vorerst doch nicht entlassen und im Zoll-Konflikt mit China hat der Präsident ebenfalls überraschend versöhnliche Worte gefunden.

Trump bewegt die Märkte – in alle Richtungen

Es vergeht kaum ein Tag, an dem ein Tweet oder eine Pressekonferenz von Donald Trump nicht erhebliche Bewegung an den Börsen auslöst. Zu Beginn der Woche haben die harten und persönlichen Attacken von Trump auf Notenbank-Chef Jerome Powell für noch mehr Unsicherheit gesorgt. Eine nicht mehr unabhängige Notenbank wäre ein großes Problem für die USA im Sinne der Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen in die Systeme.

Nun die Rolle rückwärts: Donald Trump betonte öffentlich, dass er nicht die Absicht habe, den Fed-Chef zu entlassen – vermutlich mit dem Hintergrund die Märkte zu beruhigen. Daneben hat eine weitere Kehrtwende für Furore gesorgt: Donald Trump sieht große Fortschritte bei den Zoll-Verhandlungen mit China und stellte deutlich sinkende Zölle in Aussicht.

Wie geht es weiter beim DAX?

Gute Nachrichten kommen an der Börse natürlich auch gut an. Und sollte der DAX wieder die 22.000 Punkte überwinden können, sind auch wieder Kurse in Richtung des Allzeithochs denkbar. Aber (und so deutlich muss man sein): Es ist völlig unklar wie es in den kommenden Wochen und Monaten weitergeht.

Es gibt vor allem zwei denkbar Szenarien bezüglich der erratischen Wirtschaftspolitik von Trump: Entweder der Präsident und sein Team agieren sehr naiv und sind sich der möglichen Auswirkungen ihrer Handlungen nicht bewusst. Oder Trump testet die Grenzen und Reaktionen immer wieder bewusst aus. In beiden Szenarien bleiben die Börsen ein Spielball für den US-Präsidenten.