DAX: Neuer Rekord nach starken Schwankungen
Der DAX ist im späten Nachmittags-Handel erneut auf ein neues Allzeithoch geklettert und notierte erstmals bei etwa 23.460 Punkten (Stand: 06. März 2025, ca. 17 Uhr). Damit geht die Achterbahnfahrt des Leitindex in dieser Woche weiter. In den letzten zwei Handelstagen ging es satte 5 Prozent nach oben.
Gestern hatten die Aussicht auf deutlich höhere Verteidigungsausgaben sowie vor allem das geplante Sondervermögen für die Infrastruktur den DAX beflügelt und im Tagesverlauf über 3 Prozent zugelegt. Verrückt: Einen Tag zuvor hatte die Sorge vor einem globalen Handelskrieg für den größten Tagesverlust beim DAX seit etwa 3 Jahren gesorgt. Es sind wilde Zeiten.
DAX mit riesigen Verlusten – und gigantischen Gewinnen
US-Präsident Donald Trump hält die Welt in Bewegung – und auch den DAX. Erst am Dienstag hat der aufflammende Zollkonflikt zwischen den USA und mehreren anderen Staaten für deutlich sinkende Kurse unter anderem in Deutschland gesorgt. Der Index fiel kräftig und notierte am Ende des Tages gut 800 Punkte tiefer.
Dann folgte am Abend der große Paukenschlag aus Berlin: Die Spitzen von CDU/CSU und SPD haben sich auf ein gigantisches Sondervermögen für die Infrastruktur (500 Milliarden Euro auf 10 Jahre verteilt) verständigt. Dieses Konjunkturpaket muss erst noch beschlossen werden, die Börsen reagierten jedoch bereits begeistert.
Zu den großen Gewinnern im DAX zählten gestern Bau- und Infrastruktur-Aktien wie zum Beispiel das Papier von Heidelberg Materials. Daneben konnten abermals Rüstungs-Titel wie Rheinmetall zulegen. Der Grund: Die Verteidigungs-Ausgaben sollen zukünftig oberhalb von 1 Prozent des BIP von der Schuldenbremse ausgenommen werden.
DAX: Ausblick nicht möglich
Dass der DAX im heutigen Handelsverlauf bereits mehrfach ein neues Allzeithoch erreicht hat, belegt wie stürmisch die Zeiten sind. Da ist die Leitzinssenkung der EZB am Nachmittag (0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent) fast zur Randnotiz verkommen. Denn damit hatten die Märkte bereits gerechnet und Berechenbarkeit ist aktuell ein seltenes Gut.
Für Anleger und auch Analysten ist es daher momentan fast unmöglich vorherzusehen, wohin die Reise geht. Verschärft sich der globale Handelskrieg mit Beteiligung der EU oder scheitert das Sondervermögen für Infrastruktur noch, könnte es für den Leitindex kurzfristig sehr ungemütlich werden.
Auf der anderen Seite sind auch weitere Rekorde denkbar. Die Dynamik lässt sogar einen Blick auf die Marke von 24.000 Punkten zu. Denn Ende Dezember notierte der Leitindex noch unter 20.000 Punkten und fast 18 Prozent tiefer als jetzt – derzeit scheint fast alles möglich zu sein.