DAX klettert wieder über 16.000 Punkte – und nun?
Nach dem Rekordhoch beim DAX in der vorletzten Woche konnte dieser die Marke von 16.000 Punkten zunächst nicht halten. Nach dem Überspringen von 16.300 Punkten am Freitag, 19. Mai, ging es für den deutschen Leitindex zwischenzeitlich wieder recht deutlich runter.
Mit weniger als 15.800 Punkten zur Wochenmitte schien der Kampf um einen nachhaltigen Ausbruch im Bereich des neuen Allzeithochs verloren zu sein. Doch im heutigen Vormittagshandel ist der DAX erneut über die 16.000 Punkte geklettert. Was Anleger beachten sollten: Zwischen Schuldenstreit, Rezession und hohen Leitzinsen ist es durchaus denkbar, dass die Marke noch eine Weile umkämpft bleiben wird.
DAX ohne klare Signale zum Börsenstart
Obwohl der Streit um die Schuldenobergrenze in den USA so gut wie ausgeräumt zu sein scheint, zeigen sich die Börsen nicht gelöst. Zum Teil ist die Einigung zwischen Republikanern und Demokraten – die im Übrigen noch nicht in trockenen Tüchern ist – wohl bereits eingepreist. Durch die Fortschritte in den Verhandlungen ist der Ausbruch vor 11 Tagen überhaupt erst möglich geworden.
Zum anderen sind damit noch längst nicht alle Probleme gelöst: Die Sorge vor einer größeren Rezession ist zurück an den Märkten, die Konjunktursorgen sind in den letzten Wochen nicht weniger geworden. Und auch an der Zinsfront ist noch nichts geklärt. Bei Fed und EZB sind noch keine Signale für etwaige Senkungen der Leitzinsen erkennbar. Die Inflation ist weiterhin auf einem hohen Niveau.
DAX: Dauert der Kampf um die 16.000 Punkte länger?
Die Zins- und Konjunktursorgen lassen vermuten, dass der deutsche Leitindex noch eine Weile mit der Marke von 16.000 Punkten kämpfen könnte. Das Überschreiten der Marke heute Vormittag (fast 16.050 Punkte Stand 12 Uhr, 30. Mai) ist zwar ein positives Signal, ein nachhaltiger Ausbruch in Richtung 16.500 scheint jedoch derzeit eher unwahrscheinlich zu sein.
Dennoch: An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt. Auch wenn Rücksetzer weiterhin möglich oder sogar wahrscheinlich sind, zeigt die langfristige Tendenz nach oben. Spätestens wenn die Inflation spürbar den Rückwärtsgang einlegt und die Wirtschaft wieder wächst, sind neue Rekorde beim DAX zu erwarten – neue geopolitische Konflikte oder andere Katastrophen selbstverständlich ausgenommen.