DAX in 2024: Chancen und Risiken im 2. Halbjahr

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In den vergangenen Wochen dominierten kleinere Enttäuschungen und schlechte Nachrichten den deutschen Leitindex – seit Mitte Mai hat der DAX knapp 3 Prozent verloren und notiert zum Start in das 2. Halbjahr bei gut 18.300 Punkten (Stand: 01. Juli 2024, ca. 10 Uhr).

Dabei gerät jedoch aus dem Fokus wie gut der DAX in den ersten 6 Monaten des Börsenjahres 2024 performt hat. Denn seit Jahresbeginn konnte der Index unterm Strich gut 9 Prozent zulegen und hat zudem mehrfach ein neues Rekordhoch aufgestellt. Zum ersten Mal in der Geschichte kletterte der DAX im März über die Marke von 18.000 Punkten – das bisherige Allzeithoch von fast 18.900 Punkten wurde am 15. Mai aufgestellt. Und jetzt?

DAX in Lauerstellung: Wie geht es weiter in 2024?

In den kommenden Wochen und Monaten werden die Unternehmen ihre Halbjahreszahlen vorstellen und damit Anlegern häufig konkretere Entwicklungen bezüglich der Jahresziele präsentieren können. Doch auch in 2024 stehen bisher weniger die Geschäftszahlen im Mittelpunkt des Interesses als die mögliche Zinswende, der KI-Boom oder politische Herausforderungen.

Neben den Kriegen in Nahost sowie in der Ukraine hat zuletzt auch der befürchtete Rechtsruck in Frankreich für Aufsehen an den Börsen gesorgt. Zudem lässt die eigentlich bereits für die 1. Jahreshälfte vorgesehene Zinswende (bei der Fed) weiter auf sich warten. Die geopolitischen Spannungen bleiben spürbar und könnten im weiteren Jahresverlauf für Turbulenzen sorgen.

Das sollten Anleger beachten

Es bleibt jedoch beim Grundsatz, dass politische Börsen kurze Beine haben. Selbst deutliche Rücksetzer als Reaktion auf politische Ereignisse sind für DAX und Co. mittelfristig kaum relevant. Eine Ausnahme bildet hier ein möglicher Konflikt mit China, der die ohnehin zum Teil angespannten Lieferkettenprobleme sicher verstärken würde und sich zum Teil direkt auf die Geschäfte der Unternehmen auswirken könnte.

Als Anleger sollte man nach wie vor die Signale der Fed und eine mögliche Zinswende im Herbst im Blick behalten. Zwar ist hier einiges an guten Nachrichten schon vor der Zinssenkung eingepreist, der tatsächliche Schritt dürfte den Indizes trotzdem Impulse liefern.

Bleibt es politisch einigermaßen stabil, senkt die Fed die Zinsen und reitet die Wall Street weiter die KI-Welle, kann der DAX auch in der 2. Jahreshälfte sehr wahrscheinlich zulegen und neue Rekorde aufstellen. Anleger sollten jedoch bedenken, dass all diese Aspekte auch für deutliche Rücksetzer verantwortlich sein können.