DAX: Fed-Entscheidung fest im Blick

DAX: Fed-Entscheidung fest im Blick
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Am gestrigen Vormittag ist der DAX erstmals seit knapp 16 Monaten über die Marke von 16.000 Punkten geklettert. Die Euphorie und damit auch die Marke hielten jedoch nicht lange – zu groß sind derzeit die Sorgen vor der Rezession und weiterer Bankenpleiten, nachdem nun auch die Regionalbank First Republic übernommen werden musste.

So hält sich der DAX seit dem kurzen Ausbruch relativ stabil im Bereich von 15.800 Punkten. Und die momentan eher abwartende Haltung der Börsianer hat vor allem einen Grund: Heute Abend sind wieder alle Augen auf die US-Notenbank Fed gerichtet, die aller Voraussicht nach einen neuen, aber vielleicht letzten Zinsschritt verkünden könnte.

Mit Spannung erwartet: Was macht die Fed am Abend?

Am Abend – genauer um 20 Uhr deutscher Zeit – wird die US-Notenbank Fed aller Wahrscheinlichkeit nach einen weiteren Zinsschritt verkünden. Eine neue Anhebung wäre die 10. Zinserhöhung der Fed in Folge. Die meisten Beobachter rechnen damit, dass Fed-Chef Jerome Powell einen Schritt um 0,25 Prozent verkünden wird. Der Leitzins läge damit in einer Spanne zwischen 5,0 bis 5,25 Prozent. Denkbar ist laut einiger Analysten auch das Szenario einer Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte – eine solche stärkere Anhebung gilt aber eher als unwahrscheinlich.

Denn die deutliche Anhebung der Leitzinsen im Laufe des letzten Jahres zollt bereits ihren Tribut: In den letzten Monaten sind drei US-Banken gescheitert, die hohe Buchverluste zum Beispiel bei Staatsanleihe-Anlagen nicht mehr auffangen konnten – die Gründe für die Schieflagen der Banken sind jedoch vielfältig und nicht immer miteinander vergleichbar. So ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die Notübernahme der First Republic Bank durch JPMorgan Chase keinen Einfluss auf die Politik der Fed und die heutige Zinsentscheidung haben wird.

Wie reagieren die Märkte auf die Fed-Sitzung?

Denkbar ist jedoch die Tatsache, dass ein möglicher Zinsschritt heute Abend der vorerst letzte der Fed sein könnte. Denn die Bankenturbulenzen der letzten Monate und die Verantwortung für die Stabilität des Finanzsystems werden durchaus auch von den Notenbankern diskutiert. Sollte Fed-Chef Jerome Powell Andeutungen in die Richtung Zins-Peak machen oder diesen gar konkret in Aussicht stellen, dürfte das auch die Börsen beflügeln. Doch gerade beim DAX werden wohl nicht alle Dämme brechen. Denn morgen steht bereits die nächste Sitzung an – die EBZ wird wohl auch nochmal die Zinsen erhöhen.