DAX: Das sieht nicht gut aus

DAX: Das sieht nicht gut aus
Pixabay.com © geralt CCO Public Domain
Inhaltsverzeichnis

Die Aktienmärkte sind nach wie vor unter Druck und auch der DAX ist zur Wochenmitte erstmals seit mehr als 6 Monaten unter die Marke von 15.000 Punkten gefallen. Das Zusammenspiel aus steigenden Anleiherenditen, schlechter Stimmung und Zinssorgen haben dem deutschen Leitindex in den letzten Wochen zugesetzt.

Nun warten Börsianer zum Wochenende auf den US-Arbeitsmarktbericht, der für Auftrieb sorgen könnte. Ohnehin waren die Nachrichten in den letzten Tagen nicht mehr ausschließlich negativ, sodass sich der DAX etwas stabilisieren konnte. Ob es für den auch charttechnisch angeschlagenen Index noch weiter nach unten geht oder ein Turnaround mit nachfolgender Jahresendrally folgen kann, scheint derzeit sehr unklar.

Hohe Anleiherenditen setzen Märkte unter Druck

Sowohl die 10-jährigen Staatsanleihen in den USA als auch die Anleihen in Deutschland sind zuletzt deutlich gestiegen. Die Rendite bei den US-Anleihen ist zur Mitte der Woche zwischenzeitlich sogar über die Marke von 5 Prozent geklettert, die Staatsanleihen aus Deutschland brachten erstmals seit 2011 mehr als 3 Prozent.

Neue Hochstände an den Anleihenmärkten sind nie eine gute Nachricht für Aktienmärkte, da diese dadurch an Attraktivität verlieren. Die gestiegenen Anleiherenditen sind unter anderem eine Folge der gestiegenen Leitzinsen und Notenbankpolitik der letzten 18 Monate.

In diesem Kontext ist der DAX zum Börsenstart am Mittwoch sogar unter die 15.000 Punkte-Marke gefallen. Der Leitindex konnte sich zuletzt aber wieder etwas stabilisieren – die Anleiherenditen haben nicht mehr zugelegt und auch die jüngsten Konjunkturdaten (höherer Auftragseingang bei der deutschen Industrie) haben etwas Hoffnung zurückgebracht.

DAX – was passiert jetzt?

Ein Blick in die Glaskugel scheint derzeit sogar noch schwerer als sonst zu sein. Die Kursverluste beim DAX aus den letzten Wochen sind nachvollziehbar, wenn man sich die Gemengelage aus Zinssorgen, steigenden Anleiherenditen und schwacher Konjunkturaussichten vor Augen führt.

Auf der anderen Seite ist auch das Turnaround-Potenzial beim DAX groß. Denn bei der aktuell schlechten Anlegerstimmung ist vieles wohl schon eingepreist und bei guten Nachrichten in den kommenden Wochen kann es auch schnell wieder nach oben gehen. Anleger müssen weiterhin vor allem geduldig bleiben – sowohl ein fortschreitender langsamer Crash als auch eine echte Jahresendrally sind aktuell denkbar.