DAX Analyse: Zäh genug für einen letzten Anstieg?

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Gestern hatte ich für Sie den US-Dollar analysiert und war zu dem Schluss gekommen, dass dort aufgrund einer sich anbahnenden, mehrmonatigen Trendwendformation die Möglichkeit für einen weiteren deutlichen Einbruch besteht.

Gestern wurde diese Formation übrigens ausgelöst. Nun hängt alles davon ab, ob die 200-Tage-Linie den weiteren Verfall noch aufhalten kann.

Steigender Euro erhöht Korrektur-Risiken für den DAX

Ein fallender Dollar bedeutet im Umkehrschluss einen steigenden Euro. Ein steigender Euro wiederum bedeutet normalerweise: Einen fallenden DAX („die deutschen Exporte aus der Eurozone heraus werden teurer“).

Schauen wir uns den DAX einmal an. Hier zeigen sich bislang kaum Spuren einer Kursschwäche. Der Index notiert unweit seiner Jahreshochs. Auch zu den vor zwei Jahren zuletzt markierten Allzeithochs ist es nicht mehr weit.

Allerdings geht es seit mehreren Wochen auch nicht mehr aufwärts. Den gesamten Monat März dümpelt der DAX nun schon auf hohem Niveau seitwärts. Dabei bildetet sich ein kurzfristig gefährliches Kursmuster heraus: ein aufsteigender Keil.

Solche Keile sind häufig Abschlussmuster einer Bewegung. Brechen diese nach unten, folgen in der Regel scharfe Korrekturen.

DAX Tageschart: Einkeilung als Vorbote einer Korrektur?

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Die kurzfristig entscheidende Unterstützung liegt bei…

Die entscheidende Marke beim DAX ist hier die 11.800. Bricht sie, dürften eine Menge Stops gerissen werden, was die Korrektur noch beschleunigen dürfte.

Umgekehrt heißt das aber auch: Solange diese Marke intakt bleibt, kann sich der DAX weiter zäh aufwärtsschieben und sogar neue Jahreshochs erreichen.

Erst bei 12.400 Punkten wartet der nächste markante Widerstand: Die alten Allzethochs. Lohnt sich dieses Aufwärtspotenzial von 400 Punkten?

Chance-Risiko-Verhältnis für Investoren derzeit grottenschlecht…

Nö. Zumindest nicht für Investoren. Die Abwärtsrisiken in den kommenden Wochen sehe ich bei 11.800 und 11.400 Punkten, darunter könnte sogar nochmals die 10.800er Marke getestet werden (unwahrscheinlich, aber möglich).

Bei 600 bis 1200 Punkten Korrektur-Risiko sind 400 Punkte Aufwärtspotenzial einfach zu wenig.

Wenn alle Trader ähnlich denken, wird es schwer mit dem weiteren Anstieg für den DAX. Wenn auch keiner verkaufen will, dürfte sich die Seitwärtsphase noch über viele Wochen hinziehen.

Aufwärtschancen beim DAX sehe ich kurzfristig eigentlich nur dann, wenn zu viele Trader meinen, den DAX jetzt massiv shorten zu müssen.

Wie in der vergangenen Woche, als die halbe Börsenbriefwelt (mich ausgenommen) sofort Puts empfahl, nur weil es mal ein knappes Prozent nach unten ging. Die Quittung folgte auf dem Fuß: Der DAX machte genau das Gegenteil und stieg kurz darauf wieder.

…doch neue Chancen bieten sich in Kürze

Das Glück der Bullen ist aber in Gefahr. In den USA hat bereits am 1. März eine (bisher sanfte) Korrektur eingesetzt, die der DAX noch nicht ausreichend gewürdigt hat.

Nach einer kurzen Zwischenerholung erwarte ich an der US-Leitbörse eine zweite Korrekturwelle, die deutlich mehr Angst in den Markt bringen wird. Diese wird auch den DAX nicht mehr kalt lassen.

Die gute Nachricht: Dadurch wird der Markt endlich einmal bereinigt und fit für weitere Anstiege. Neue Einstiegschancen locken also bereits in Kürze.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.