DAX Analyse: Neue Rekordhochs, aber…
Der DAX erreichte erst in der vergangenen Woche neue Allzeithochs. Die Höchstmarken lagen bei knapp 16.300 Punkten. Damit stand der Index 270 Punkte höher als bei seinen letzten Rekordnotierungen im August. Nun gut, das sind auch nur 1,7 Prozent mehr.
Aber ein Gewinn ist besser als ein Verlust. Immerhin hätte die kurzzeitige Aufgabe der charttechnischen Unterstützung bei 15.000 Punkten Anfang Oktober auch zu einem Kurssturz führen können. Was den DAX damals rettete, waren nicht etwa glänzende Zukunftsaussichten der deutschen Wirtschaft, sondern einzig und allein die starke US-Leitbörse.
Der Rückenwind aus Übersee flaut ab
Diese Stärke scheint allerdings deutlich nachzulassen, was man dem DAX inzwischen auch anmerkt. Der Index steht kurz vor einem Verkaufssignal des MACD-Trendfolge-Indikators (unten in meinem Chart). Ein solches Signal würde mindestens zu einem spürbaren Rücksetzer führen. Für ein solches Vorhaben böte sich die Marke von 15.700 Punkten an. Damit wären wir dann schon wieder auf dem Stand vom Juni.
DAX Tageschart: Neue Rekordhochs, aber…
Quelle: stockcharts.com
Eine richtige Aufwärtsdynamik will beim DAX schon seit dem Frühjahr nicht mehr aufkommen. Nach jeder mehrwöchigen Rally (wie zuletzt im Oktober/ November) folgt direkt die nächste, oft mehrmonatige Korrekturphase. Irgendwie scheint es, als wäre die Börse nicht wirklich begeistert vom DAX und seinen Schwergewichten.
DAX leidet unter Corona-Misswirtschaft
Auf der einen Seite sind die Auftragsbücher voll. Auf der anderen Seite können diese Aufträge in Zeiten einer Mangelwirtschaft gar nicht erfüllt werden, führen also auch nicht zu Unternehmensgewinnen. Gleichzeitig ist das Umfeld für Unternehmen auch so schon eine große Herausforderung geworden. Die sehr starke Inflation zehrt ohnehin schon an den Gewinnen.
Denn die Preise lassen sich nicht beliebig anheben, um die eigenen Kostensteigerungen auf die Kunden abzuwälzen. Bei nicht unbedingt notwendigen Waren verzichten die Kunden dann eben auf den Erwerb – zu Lasten von Umsatz und Gewinn beim verkaufenden Unternehmen.
Dazu kommt noch die Gefahr, dass die Politik alles wieder einmal nur noch schlimmer macht und die eigenen Versprechungen bricht – wieder mal. Eigentlich sollte „die Impfung“ doch das Heil bringen und alles sollte so werden wie früher. Wenn wir nur 60, 70, 80 und nun bald 120 Prozent Impfquote erreichen würden.
Die Messlatte wird einfach immer höher gehängt, sobald sich die letzten Prognosen wieder zerschlagen haben. Stattdessen sehen wir jetzt einen echten Lockdown im Nachbarland Österreich und einen faktischen in Deutschland. Eine äußerst umstrittene Maßnahme, die vielleicht in einigen Monaten „die Zahlen“ entspannt, aber dafür tödliche Nebenwirkungen in anderen Bereichen entfaltet. Im Falle Österreichs kostet der Lockdown 1 Mrd. Euro – pro Monat. Bei uns die die Kosten schon aufgrund der größeren Volkswirtschaft noch viel höher ausfallen.
Steht dem DAX das dicke Ende jetzt bevor?
Aber diesmal ist noch etwas anders. Anders als in den früheren Lockdowns. Etwas, was den Kollaps der Wirtschaft schneller bringen kann, als wir uns das alle vorzustellen vermögen. Mehr dazu in meinem Beitrag morgen. Soviel vorweg: Wenn Sie deutsche Aktien halten, müssen Sie jetzt handeln. Die Lage ist ernster, als es die Schlagzeilen in den Mainstream-Medien vermuten lassen.