DAX-Analyse: Nach Bullenfalle stark absturzgefährdet
Der DAX erreichte in der vergangenen Woche das erste neue Allzeithoch in knapp drei Monaten. Es wurde direkt wieder verkauft.
So viel Anlauf genommen und dann trotzdem gescheitert – das wirft kein gutes Licht auf die Bullen. Die Gefahr einer größeren Korrektur ist damit deutlich gewachsen.
Diese Faktoren belasten den DAX erheblich
Zwei Entwicklungen drücken derzeit offenbar auf die DAX-Notierungen. Zum einen hat der Eurokurs seit Jahresbeginn wieder deutlich angezogen. Vor allem in den vergangenen Tagen.
Eine schnelle und starke Euro-Aufwertung macht Anpassungsprozesse der exportorientierten deutschen Wirtschaft schwierig und belastet die Gewinnsituation vieler großer DAX-Unternehmen.
Zum anderen schmiedet man in Berlin derzeit eine Neuauflage der Koalition der Versager. Zwei Parteien, die sich nicht zufällig im anhaltenden Umfragetief befinden, wollen das Land mit einer „stabilen Regierung“ noch einmal vier Jahre lang destabilisieren.
Der frische Wind, der beim DAX direkt nach der Wahl kurzzeitig durch die Aussicht auf einen wenigstens teilweisen Machtwechsel aufkam, ist längst wieder verflogen.
Weitere vier Jahre grandiose Fehlentscheidungen kann sich das Land aber nicht mehr leisten. Dann verliert es endgültig den Anschluss an führende Industrienationen.
Zum Beispiel an die USA, die mit Steuersenkungen und einer Infrastrukturoffensive wieder massiv Kapital anlocken, welches unwiederbringlich auch aus Deutschland abwandert. Appel baut ein neues Werk in Reno/ Nevada, Siemens will seine Turbinen künftig in den USA entwickeln…
Welchen Weckruf braucht es noch, bis die deutsche Politik aufwacht?
Letzte Bullen-Hoffnung bei 13.100 Punkten
Aus charttechnischer Sicht liegt seit der vergangenen Woche eine Bullenfalle (Fehlausbruch zur Oberseite) vor. Aus einer solchen Situation entstehen häufig heftige Korrekturen.
Die Bullen können eine solche Korrektur aber noch abwenden, wenn sie oberhalb von 13.100 Punkten einen neuen und überzeugenden Rallyversuch unternehmen. Dieser muss aber direkt auf neue Allzeithochs über 13.600 Punkte führen. Kein Palaver, sondern Action.
DAX: Nach Bullenfalle stark absturzgefährdet
Negative Abkopplung von der Wall Street lässt Schlimmes befürchten
Notierungen unter 13.100 Punkten führen unweigerlich zu einer Korrekturausdehnung bis mindestens 12.700 Punkte. Wobei die Gefahr eines Ausrutschers auf 11.500 Punkte dabei täglich zunimmt.
Der DAX hat sich zuletzt wieder negativ von der Wall Street abgekoppelt, die weiterhin haussiert. Sollte es dort aber zu einer (überfälligen) Verschnaufpause kommen, dürfte der Druck auf den DAX nach unten weiter zunehmen.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.