DAX Analyse: Jetzt Korrektur von der Keiloberkante aus?
Mit den zuletzt zunehmenden Schwächezeichen an der Wall Street wird die Luft auch für den DAX immer dünner. Der DAX bewegt sich bekanntlich in den vergangenen Wochen nur noch zäh aufwärts. Aber immerhin: Überhaupt noch aufwärts.
Ein Keil als Abschlussmuster vor einer Korrektur?
Das Kursmuster seit Ende Januar lässt sich als bärischer Keil identifizieren. In einem Aufwärtstrend fungiert es häufig als (vorläufiges) Abschlussmuster, dem eine scharfe Korrektur folgt.
Dazu muss zwingend ein Ausbruch nach unten erfolgen. Die entscheidende Marke dafür liegt bei 11.850 Punkten. Bricht diese, würde eine Korrektur auf mindestens 11.400 Punkte starten.
Mit der jüngsten DAX-Stärke haben die Bullen allerdings auch die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen.
Ein (eigentlich regelwidriger) Ausbruch zur Oberseite könnte das vermeintliche Abschlussmuster nämlich blitzschnell ungültig machen. In diesem Fall dürfte es zu einem sogenannten „Blow Off“ kommen.
Dann nämlich müssten sich Anleger eindecken, die in Erwartung fallender Kurse bereits auf diese spekulieren, was wiederum die Kurse weiter anheizt. Dann sind sogar 12.400 bis 12.600 Punkten innerhalb weniger Tage möglich.
Allerdings sind solche „Blow Off“-Topps meist sehr instabil, da es oft an Anschlusskäufen mangelt. Die kurzfristige Situation würde damit noch etwas verzwickter werden.
DAX Tageschart: Jetzt Korrektur von der Keiloberkante aus?
Auch DAX-Indikatoren widersprüchlich
Auch die Indikatoren verstricken sich derzeit in Widersprüche. Der trendfolgende MACD-Indikator zeigt ein frisches Kaufsignal.
Ähnliche Signale führten in den vergangenen beiden Monaten jedoch kaum zu Gewinnen, da der Indikator für einen solch zähen Trend zu langsam ist. Hier konnte der für Seitwärtsphasen besser geeignete Stochastik-Indikator punkten.
Dieser zeigt momentan, dass kurzfristig nur wenig Luft nach oben besteht und vielmehr mit einem Rückschlag zu rechnen ist.
Fazit: Bestehende DAX-Positionen können derzeit relativ eng bei 11.850 Punkten abgesichert werden. Neuengagements bieten sich aufgrund der widersprüchlichen Lage und des unattraktiven Chance-Risiko-Verhältnisses nicht an.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.