DAX Analyse: Inzwischen volle 2 Monate seitwärts, und nun?

Inhaltsverzeichnis

Mit der Rallybereitschaft beim DAX verhielt es sich zuletzt genau umgekehrt proportional zur Bereitschaft der meisten Börsenbriefschreiber, ihre Kursziele für den DAX immer höher zu schrauben.

Mit anderen Worten: Der Bursche will schon seit Mitte Dezember nicht mehr, die Masse hat es aber noch gar nicht bemerkt.

Während die US-Leitbörse zuletzt alle Rekorde brach…

Seit Mitte Dezember laufen die Kurse hier nur noch seitwärts. Sämtliche Rallyversuche verlaufen seitdem im Sande. Und das, obwohl die Wall Street mehrfach in diesem Zeitraum neue Allzeithochs markiert hat.

Der US-Technologie-Sektor legte zuletzt gar eine Rally von 13 Handelstagen am Stück aufs Parkett – die längste zusammenhängende Aufwärtsstrecke seit 1926(!).

Offenbar ist die jüngste Euphorie in den USA den DAX-Anlegern suspekt geworden. Kein Wunder, wenn aus den USA Headlines wie im Jahr 2000 („The Rally that never stops“ usw.) bekannt werden.

Von großer Skepsis unter den DAX-Anlegern selbst ist allerdings nichts zu bemerken. Dadurch besteht die große „Chance“, dass sich die begonnene Seitwärtsbewegung noch einige Monate fortsetzt (im besten Fall).

…läuft der DAX schon seit Mitte Dezember nur noch seitwärts

Aktuell ähneln die Kursmuster dem Beginn der großen Seitwärtsbewegung zwischen August und Dezember 2016.

Volle vier Monate Seitwärtsmarkt durchlief der DAX in der zweiten Jahreshälfte 2016, ehe sich die Anleger sehr spät entschlossen, dann doch noch auf die Käuferseite zu wechseln.

Zu einem Zeitpunkt, als die US-Börsen bereits in Euphorie schwelgten (inzwischen ist daraus maßlose Euphorie geworden).

DAX Tageschart: Inzwischen volle 2 Monate seitwärts

dax (002)

Die Euphorie der Wall Street erschwert DAX-Prognosen

Gerade die große Euphorie an der US-Leitbörse macht eine Kurseinschätzung beim DAX schwierig. Bisher konnten Sie alle Warnsignale von der US-Leitbörse (dünne Umsätze, rückläufige und äußerst schwache Marktbreite, extreme Euphorie und einseitige Anlegerpositionierung) geflissentlich ignorieren.

Es hatte keine Bedeutung. Ein übrigens seltenes Phänomen. Nur die Götter wissen, wie lange die US-Börsen diesen Zustand noch durchhalten.

Die entscheidenden DAX-Marken sind…

Hält die Hochstimmung in den USA an, wird der DAX über kurz oder lang auch nach oben ausbrechen und in Richtung seiner Allzeithochs bei 12.400 Punkten laufen.

Endet die Euphorie an der US-Leitbörse mit einer scharfen Korrektur, dann dürfte es auch bei DAX scharf abwärtsgehen. In diesem Fall würde mindestens die 10.800er Marke getestet werden.

Sehen wir eine (mittelfristig sehr positive) Seitwärtskorrektur in den USA, dann dürfte sich auch unser Kursbarometer weiter in der begonnenen Seitwärtsspanne zwischen 11.400 und 12.000 Punkten aufhalten.

Auf jeden Fall ist das Chance-Risiko-Verhältnis für Käufe derzeit alles andere als ideal.

Sie sehen: Die Kurse für den DAX werden eigentlich von der Wall Street vorgegeben. Deshalb ist es auch so wichtig, diese immer im Auge zu behalten.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.