DAX Analyse: Ei-ei-eine Umkehrformation?!
Der allseits beliebte DAX bekommt zunehmend Atemprobleme. Das neue Jahreshoch Ende Januar wurde direkt wieder verkauft. Ich stänkerte seinerzeit mit der Einschätzung, dass es sich hier um eine Bullenfalle handeln könnte, die weitere Verkäufe nach sich ziehen wird. So kam es dann aber auch.
Erst der Fehlausbruch, nun die Umkehrformation…
Nach einer kurzen Zwischenerholung schmieren die Kurse inzwischen wieder ab. Das Ganze wird einer mehrwöchigen SKS-Umkehrformation immer ähnlicher. Die weiteren Kursrückgänge nach sich zöge. Entscheidend ist jetzt die Unterstützung bei 11.450 Punkten. Wird diese per Tagesschluss gebrochen, ist Polen offen. Mindestziel dann: 11.000 Punkte.
Gut passend zum US-Markt übrigens, wo die Luft raus ist und die Warnsignale bezüglich einer Korrektur immer weiter zunehmen. Das Abwärtsvolumen ist dort inzwischen größer als das Aufwärtsvolumen, trotz Kurse in der Nähe von Allzeithochs.
Es dauert nicht mehr lange, bis auch die Indizes kippen. Dann werden die bis zur Halskrause investierten Hedgefonds panisch die Ausgänge suchen und die Volatilität (derzeit ungewöhnlich niedrig) wird wieder durch die Decke gehen, was wiederum ganz neue Tradingchancen eröffnet.
DAX Tageschart: Ei-ei-eine Umkehrformation?!
Entscheidende Unterstützung bei 11.450 Punkten, darunter Kursziel 11.000 und tiefer
Einen Joker haben die Bullen aber noch: Die 50-Tage-Linie bei 11.420 Punkten. Drehen die Kurse dort noch einmal kräftig nach oben, kann das bärische Setup der letzten Wochen wieder aus den Angeln gehoben werden.
Dazu müssen allerdings zügig und vor allem nachhaltig neue Jahreshochs oberhalb von 11.900 Punkten erreicht werden. Wir werden bald sehen, ob Kühe fliegen können. Ich habe da so meine Zweifel.
Ein gutes hat die Korrektur bei DAX (und bei allen anderen europäischen Indizes) natürlich: Trump kann wieder als Sündenbock herhalten. Vor wichtigen Wahlen in Europa kann so eine nützliche Drohkulisse einer falschen Wahlentscheidung aufgebaut werden.
Mal sehen, ob diese infantile Propaganda helfen wird. Bisher haben die Kurse spätestens beim Eintritt des angeblichen Untergangs-Ereignisses (Brexit, Trump, Italien-Referendum) ja stets die Gegenrichtung der Untergangsprognosen eingeschlagen.
Aber das haben die Wähler am Ende vielleicht schon wieder vergessen. Die Anleger hoffentlich nicht. Andernfalls dürften die Börsen in den kommenden Monaten wieder das gleiche Chaos zeigen wie im vergangenen Sommer und Herbst.
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert.